Premiere in Osteuropa: Slowenien öffnet die Ehe für alle
Slowenien hat am Dienstag als erstes osteuropäisches Land die Ehe für alle auf den Weg gebracht. Es gab eine deutliche Mehrheit im Parlament.
Das Parlament in Ljubljana stimmte am Dienstag mit 48 Stimmen für eine entsprechende Gesetzesänderung. 29 Abgeordnete votierten dagegen, es gab eine Enthaltung.
Das Votum folgt auf eine Entscheidung des slowenischen Verfassungsgerichts, das im Juli gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht auf Heirat und Adoption von Kindern zugebilligt hatte. Die bisher geltenden Bestimmungen seien mit dem Diskriminierungsverbot der Verfassung nicht vereinbar, stellten die Höchstrichter in zwei Urteilen fest.
Die Urteile waren bereits am 16. Juni ergangen. Dem Parlament gab das Verfassungsgericht sechs Monate Zeit, um die Gesetze entsprechend anzupassen. Bis dahin seien allerdings bereits die nunmehr ergangenen Urteile umzusetzen.
Das Verfassungsgericht hatte aufgrund der Verfassungsbeschwerden zweier gleichgeschlechtlicher Paare entschieden. Diese waren zuvor vor Gerichten mit ihrem Antrag auf Eheschliessung beziehungsweise auf Aufnahme in die Liste der Kandidaten für eine gemeinsame Adoption gescheitert.
In Slowenien gab es für gleichgeschlechtliche Paare bislang nur die Eingetragene Lebenspartnerschaft. Gemeinsame Adoptionen waren für diese Paare bisher überhaupt nicht möglich. Die Organisation Legebitra, die sich für die Rechte von Menschen nicht-heterosexueller Orientierung einsetzt, bezeichnete die Urteile als Durchbruch in einem 25 Jahre langen Kampf.
«Wir danken allen, die dazu beitrugen, für ihre Zeit, Energie, Expertise und Ausdauer», hiess es in einer Stellungnahme, die Legebitra auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte.
Im April hatte bei den Wahlen in dem EU-Land der Pro-LGBTIQ-Kandidat Golob über den Orbán-Freund Janša gesiegt (MANNSCHAFT berichtete). Janša hatte sich in Bezug auf das 2021 verabschiedete Gesetz gegen «Homopropaganda» auf die Seite von Ungarns Premier gestellt. Ein Referendum zu dem Gesetz scheiterte zwar (MANNSCHAFT berichtete), doch das Gesetz bleibt wohl in Kraft (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
People
Jasna Fritzi Bauer wieder solo: Katharina Zorn überrumpelt
Letzten Sommer erst machten «Tatort»-Star Jasna Fritzi Bauer und Katharina Zorn ihre Beziehung nach fünf Jahren öffentlich. Nun wurde das Aus verkündet, einseitig.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
TV
TIN
Lesbisch
Regenbogenfamilie
NRW
Regenbogen sorgt für Knatsch bei kirchlicher Schuleröffnung in Köln
Kardinal Woelki hat am Montag in Köln ein neues Schulzentrum des Erzbistums eröffnet. Dabei protestierten Eltern und Schüler dagegen, dass Regenbogen-Symbole vermieden werden sollten.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Religion
News
Österreich
Wien demonstriert gegen transfeindliche Gewalt
In Österreich nehmen queerfeindliche Angriffe zu. Betroffen sind nicht nur queere Einrichtungen wie die Villa Vida und das Gugg, das Vereinszentrum der Hosi Wien, sondern auch viele Einzelpersonen.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Community
MANNSCHAFT braucht dich: Verstärkung gesucht
MANNSCHAFT.com gehört zu den am schnellsten wachsenden LGBTIQ-Newsplattformen im deutschsprachigen Raum. Wir suchen freie Autor*innen und/oder Video-Creator*innen, die unsere Onlineredaktion unterstützen.
Von Greg Zwygart
News
Aktivismus