Porno im Parlament? Grossbritannien streitet über Sexismus in der Politik
Wie viel Pornografie sollte am Arbeitsplatz und in der Politik erlaubt sein?
Nach dem Skandal um einen Abgeordneten, der im britischen Parlament auf seinem Handy einen Porno geschaut haben soll, hält Verteidigungsminister Ben Wallace einen Kulturwandel für notwendig.
«Das ist, denke ich, ein Problem der allgemeinen Kultur im Unterhaus», sagte Wallace am Donnerstag dem Sender Sky News. Mit seinen langen Sitzungsnächten und den Bars auf dem Gelände habe es seit Jahrzehnten dort «Verhaltensprobleme» gegeben.
«An keinem Arbeitsplatz ist Platz für Pornografie», betonte der konservative Politiker. Es sei wichtig, darüber nachzudenken, wie die Kultur im Parlament sich ändern könne. (MANNSCHAFT berichtete über den Kampf deutscher Medienanstalten gegen Pornoportale, die gesperrt werden sollen.)
Ein Abgeordneter der Tory-Partei soll im Sitzungssaal des britischen Parlaments auf seinem Handy einen Porno geguckt haben, was von dem zuständigen Komitee untersucht werden soll. Nach Informationen der Zeitung Daily Mirror handelt es sich bei dem Beschuldigten um ein Regierungsmitglied. Eine neben ihm sitzende Kabinettskollegin habe den Vorfall miterlebt und gemeldet, berichtete das Blatt.
Verhalten von Labours Vize-Chefin kritisiert Derzeit tobt in Grossbritannien eine Debatte über Sexismus in der Politik. Die Mail on Sunday hatte berichtet, mehrere konservative Abgeordnete würden der Vize-Chefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, vorwerfen, Johnson bei der wöchentlichen Befragung des Premiers abzulenken, indem sie ihm gegenübersitzend gezielt ihre Beine überschlüge.
Johnson kritisierte die anonymen Aussagen scharf und sprach Rayner seine Unterstützung aus. (MANNSCHAFT berichtete über den schwulen Frontman der britischen Band Bloc Party, Kele Okereke, der seine Frustration über Johnson und die aktuelle britische Regierung im neuen Album «Alpha Games» verarbeitete.)
Der Sprecher des Unterhauses, Lindsay Hoyle, zitierte den Chefredakteur der Zeitung zu sich, was dieser jedoch ablehnte.
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
Musik
Unterhaltung per Dekret: Russlands Anti-Eurovision «ohne Perversion»
Schon vier Mal hat Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine nicht beim Eurovision Song Contest mitsingen dürfen. Nun muss eine Konkurrenzveranstaltung her - mit interessanter Gästeliste.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Queerfeindlichkeit
Eurovision Song Contest
Grossbritannien
Barleute als «Gender-Polizei»? Widerstand gegen britisches Anti-trans-Gesetz
Die britische Menschenrechtskommission EHRC steht massiv in der Kritik: Ein neuer Code of Practice könnte trans Menschen aus geschlechtsspezifischen Räumen ausschliessen. Hunderte Unternehmen warnen vor Diskriminierung und Konflikten im Alltag.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
TIN
Politik
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN