Parade zum Kölner CSD so lang wie noch nie
Bei heissen 35 Grad!
Bei brütender Hitze haben am Sonntag mehr als eine Million Menschen den Christopher Street Day (CSD) in Köln gefeiert.
Langsam zogen Musikwagen und Fussgruppen bei der Parade durch die Innenstadt. Mit fast 230 Gruppen und rund 60’000 Teilnehmer*innen war die CSD-Demonstration nach Veranstalterangaben so lang wie noch nie.
Wie 2022 seien mehr als eine Million Zuschauer*innen gekommen, einschliesslich des am Freitag begonnenen Strassenfestes seien 1,4 Millionen Menschen beim CSD-Wochenende gewesen.
Bei der Parade trugen viele der dicht gedrängt stehenden Zuschauer Accessoires in Regenbogenfarben: Bänder, Taschen, Socken – bei Temperaturen von 35 Grad aber auch häufig Fächer und Sonnenhüte.
«Achtet aufeinander, sucht Schatten, trinkt ausreichend», appellierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), ebenfalls ausgestattet mit Regenbogen-Hut und -Kette, an die Besucher.
Gegen Abend wurde das Bühnenprogramm auf dem Heumarkt wegen einer Gewitterwarnung unterbrochen, konnte aber später wieder aufgenommen worden.
Weil der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor starken Gewittern gewarnt hatte, hatte die Veranstalter*innen das Bühnenprogramm unterbrochen, die Stände mussten vorübergehend schliessen. Nach der Aufhebung der Warnung könne nun alles wie geplant weitergehen, sagte ein Sprecher.
Der Kölner CSD ist eine der grössten Veranstaltungen der LGBTIQ-Community in Europa. Ähnlich gross ist in Deutschland nur der CSD in Berlin, der dieses Jahr am 22. Juli stattfindet.
Hinter dem Spektakel steht ein ernstes Anliegen: Die queere Community will Flagge zeigen und für Gleichberechtigung eintreten. «Wir haben schon viel erreicht, aber wir sind noch nicht am Ziel», sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in Köln.
Im Kampf für gleiche Rechte und gegen Queer-Feindlichkeit gebe es noch eine Menge zu tun. Das Motto der Veranstaltung lautete: «Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark».
Zu den teilnehmenden Gruppen gehörten Vereine, Organisationen, Unternehmen, Behörden und Parteien. Zum ersten Mal dabei war zum Beispiel die «Initiative Buntes Handwerk», mit Handwerkern aus ganz Deutschland in ihrer Zunftkleidung.
Ebenfalls zum ersten Mal war die Evangelische Kirche im Rheinland mit einer Gruppe vertreten – in schwarzer Kleidung mit bunten Heiligenschein-Kronen. «Jesus: Seit über 2000 Jahren für Gleichberechtigung» hiess es etwa auf einem Schild.
«Wir wollen zeigen, dass Glaube und Queersein sich nicht ausschliessen», sagte Pfarrer Tim Lahr von der Queeren Kirche Köln. Auch katholische Jugendverbände forderten auf Bannern eine Kirche, in der Diskriminierung keinen Platz hat.
Georgien: Mob greift Tiflis Pride gewaltsam an. Trotz früherer Zusicherungen, die Veranstaltung zu schützen, wurde das Pride Festival in Tiflis gestürmt. Die Teilnehmer*innen mussten in Sicherheit gebracht werden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Polizei
Kritik an Gewerkschafter Wendt: «Abstossende Diffamierung der queeren Szene»
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, meint, dass LGBTIQ anderen ihre Identität anderen «aufdrängen» wollten und «aggressive Forderungen nach permanenter Sichtbarkeit» stellten. Die Vereinigung Better Police kritisiert die Äusserungen scharf.
Von Kriss Rudolph
News
Deutschland
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
Österreich
Nur 300 Euro Schmerzensgeld für queeres Opfer von Hassverbrechen!
Die psychischen und gesundheitlichen Folgen von Opfer von Hassverbrechen sind dramatisch. Ein Schmerzensgeld von 300 Euro wirkt lächerlich, wie ein Beispiel aus Oberösterreich zeigt.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
USA
10 Jahre Ehe für alle: Aktivist Obergefell fürchtet Ausradierung
2015 machte die Klage von Jim Obergefell machte die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in den USA möglich. Zehn Jahre später warnt er: Unter der Trump-Regierung könnte dieses Recht wieder verschwinden.
Von Newsdesk Staff
Liebe
News
Ehe für alle