Papst entschuldigt sich nach Berichten über homophobe Äusserung
Nach Medienberichten über eine beleidigende Äusserung über Homosexuelle hat Papst Franziskus sich dafür entschuldigt.
Der Vatikan bestätigte in einer Mitteilung am Dienstag zwar nicht direkt, dass der Papst bei einer nicht öffentlichen Versammlung mit den italienischen Bischöfen vergangene Woche zu einem äusserst herablassenden Wort griff, über das italienische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Teilnehmer berichtet hatten.
Sprecher Matteo Bruni teilte aber mit, der Papst habe nie die Absicht gehabt, zu beleidigen oder sich homophob auszudrücken. Er entschuldige sich bei denjenigen, die sich durch die Verwendung des Begriffs, wie es «von anderen» berichtet wurde, beleidigt gefühlt hätten.
Der Papst hatte den Medienberichten zufolge mit den Bischöfen über die Frage beraten, ob bekennende Homosexuelle zum Priesterseminar zugelassen werden sollten. Franziskus habe dies verneint und hinzugefügt: «In den Seminaren gibt es schon zu viel Schwuchtelei.» So zitierte ihn am Dienstag die Tageszeitung Corriere della Sera. Auch andere Medien liessen sich nach eigenen Angaben von Teilnehmern bestätigen, dass Franziskus das als beleidigend und vulgär geltende Wort «frociaggine» verwendet hat. Zuerst hatte die Plattform Dagospia berichtet.
Der Papst kenne die Artikel über sein Gespräch mit den Bischöfen, teilte Vatikan-Sprecher Bruni mit. Er fügte hinzu, dass Franziskus auch bei anderen Gelegenheiten erklärt hat, dass es in der Kirche Platz für alle gebe. «Niemand ist überflüssig, niemand ist entbehrlich, es gibt Platz für alle», zitierte die Mitteilung den Papst.
Immer wieder sendet der Papst unterschiedliche Signale in Richtung LGBTIQ-Community. Im Februar hatte er konservative Kreise der Kirche kritisiert, denen die neuen Leitlinien missfallen, die es Priestern erlauben, Homosexuelle gemeinsam zu segnen – wenn auch unter strengen Einschränkungen (MANNSCHAFT berichtete).
Premiere in Cannes: Erstmals wurde eine trans Frau als Beste Darstellerin ausgezeichnet (MANNSCHAFT berichtete)
Das könnte dich auch interessieren
Kurznews
++ Katholische Forderung nach LGBTIQ-Schutz ++ Festnahme nach Beleidigung ++
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland. Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 18. November 2024.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Gendern
Queerfeindlichkeit
Religion
News
News
Bekommt Polen einen queerfreundlichen Präsidenten?
Polen wählt im kommenden Jahr seinen neuen Präsidenten. Regierungschef Tusk schickt einen queerfreundlichen Politiker ins Rennen. Bei der letzten Wahl gab es für den 52-Jährigen ein vielversprechendes Ergebnis.
Von Newsdesk/©DPA
International
Coming-out
«Schäme micht nicht»: Sänger Khalid outet sich
Der Grammy-Gewinner war zuvor von einem Kollegen als schwul beschimpft worden
Von Newsdesk Staff
Musik
News
USA
US-Kongress: Sarah McBride darf nicht auf die Damentoilette
Die erste Transfrau im US-Kongress ist ein Meilenstein für die amerikanische Trans-Community. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass ihr Amtsantritt nicht einfach sein wird.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
International