Nichtbinär bei den Brit Awards? Sam Smith ausgeschlossen
Es hapert an den Kategorien Beste*r Künstler*in
Sam Smith wird bei den Brit Awards 2021 bei den Kategorien der besten Solokünstler*innen übergangen – weil der britische Star nichtbinär ist.
Die Kategorie Beste*r Künstler*in bei den Brit Awards wird seit jeher in zwei Geschlechter aufgeteilt, männlich und weiblich. Alle anderen Brit-Awards-Kategorien stehen Menschen aller Geschlechter offen.
Zwar kommt Smiths Album «Love Goes» für das britische Album des Jahres in Frage: Es erreichte nach seiner Veröffentlichung im Oktober 2020 die Nummer zwei in den britischen Charts und blieb bis vor zwei Wochen in den Top 40.
«Meine Vorbilder sind eher weiblich, nichtbinär oder trans»
Und: Sam Smith zählt zu den erfolgreichsten britischen Popkünstler*innen des letzten Jahrzehnts. Neben drei Brit Awards gab es stattliche 12 Nominierungen, dazu bekam Smith u. a. den Critics Choice Award. Doch seit sich der Star als nichtbinär identifiziert, ist eine Zuordnung bei den Künstler*innen-Kategorien nicht mehr möglich.
Auf Instagram erklärte Sam Smith: «Die Brits waren ein wichtiger Teil meiner Karriere. Eine meiner frühesten Errungenschaften war der Gewinn des Critics Choice Award im Jahr 2014. Bei Musik ging es mir immer um Vereinigung, nicht um Spaltung. Ich freue mich auf eine Zeit, in der Preisverleihungen die Gesellschaft widerspiegeln können, in der wir leben. Feiern wir alle, unabhängig von Geschlecht, Rasse, Alter, Fähigkeit, Sexualität und Klasse.»
Ein Sprecher der Brit Awards erklärte laut The Straits Times: «Sam Smith ist ein*e aussergewöhnliche*r britische*r Künstler*in und wir stimmen der Erklärung zu. Wir sind entschlossen, die Show weiterzuentwickeln, und die geschlechtsspezifischen Kategorien werden derzeit sehr genau überprüft.»
Aber alle Änderungen, die vorgenommen werden, um integrativer zu sein, müssten genau das sein. «Wenn eine Änderung unbeabsichtigt zu weniger Inklusion führt, besteht die Gefahr, dass sie für Vielfalt und Gleichheit kontraproduktiv ist. Wir müssen uns umfassender beraten, bevor Änderungen vorgenommen werden, um sicherzustellen, dass wir alles richtig machen.»
Im Jahr 2019 hatte Sam Smith öffentlich erklärt, nicht-binär zu sein, sich also nicht auf eine geschlechtliche Identität festlegen zu wollen (MANNSCHAFT berichtete). Smith wünscht sich deshalb, nicht mehr mit männlichen Pronomen angesprochen zu werden, räumt aber ein, dass das gar nicht so einfach sei. «Es ist schwierig für die Leute, ihr Vokabular zu ändern», sagte der britische Star dem Radiosender Apple Beats 1. «Ich werde bis zu meinem Tod falsch gegendert werden.»
Jodie Foster: «Auch in mir stecken ein Mann und eine Frau»
Sam Smith bereut das Coming-out als nonbinäre Person kein bisschen, hat seither jedoch die Schattenseiten des Musikgeschäfts erkannt. Sich weiblich zu zeigen mache zwar verletzlich, sei aber befreiend (MANNSCHAFT berichtete).
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