Nach queerfeindlichem Protestaufruf: Gegendemo für Kita der Vielfalt
Queere Menschen sollen als selbstverständlicher Teil der Kita und somit der Gesellschaft wahrgenommen werde
Nachdem rechtspopulistische Kreise gegen eine geplante, queerfreundliche Kita in Berlin mobil gemacht haben, ruft die Schwulenberatung zur Gegendemonstration auf
Am Samstag den 29. Oktober hat die «Junge Alternative» (AfD) zu einer Demonstration gegen die von der Schwulenberatung Berlin geplante Kita im Lebensort Vielfalt am Berliner Südkreuz aufgerufen. Das Projekt wurde als «Pädo-Kita» beschimpft und mit Vorwürfen einer «Normalisierung von Pädophilie» und der «Indoktrination in Schulen und Kitas» in Verbindung gebracht.
«Die Veranstalter*innen und weitere rechtspopulistische Kreise nutzen unser geplantes Projekt um Stimmung gegen queere Emanzipation zu machen. Es handelt sich um einen denunziatorischen Angriff von ganz rechts gegen Freiheit und Menschenrechte, der jeder Grundlage entbehrt», heisst es dazu auf der Facebook-Seite der Schwulenberatung Berlin.
Ziel sei es, hingegen den Kindern ein Umfeld zu bieten, indem allen Menschen mit Respekt begegnet werden und wo vielfältige Lebensweisen und -welten kennengelernt werden können. «Auch queere Menschen sollen als selbstverständlicher Teil der Kita und somit der Gesellschaft wahrgenommen werden», so die Mitteilung vom Samstag weiter.
Um die geplante Kita zu verteidigen hat nun ein breites Bündnis zur Gegendemonstration aufgerufen. Als Antwort auf die LGBTIQ-feindliche Aktion soll sich «bunt, vielfältig und mutig» entgegengesetllt werden. «Wir lassen uns nicht einschüchtern! Berlin gehört uns allen, in aller Vielfältigkeit. Das zeigen wir am Samstag vor Ort – mit Ihnen und Euch gemeinsam! Solidarisch für ein offenes, buntes und queeres Berlin!», schrieben die Veranstalter*innen in ihrem Aufruf.
Die Gegendemo startet an diesem Samstag um 13 Uhr an der Ella-Barowsky-Strasse Ecke Gotenstrasse.
«Wir freuen uns sehr über die schnelle und starke Unterstützung. Wir bedanken uns bei den Organisator*innen der Gegendemonstration sowie bei den Gewerkschaften, der Nachbarschaft, Organisationen, Parteien und vielen weiteren Menschen, die sich im Moment schützend vor uns und unsere pluralistische und demokratische Gesellschaft stellen», bedankte sich die Schwulenberatung Berlin.
Erst am vorangegangenen Donnerstag gab es erneut einen transfeindlichen Übergriff in Berlin (MANNSCHAFT berichtete). Eine junge Frau gab an, dass ein ihr erst seit einem Tag bekannter Mann sie unvermittelt ins Gesicht geschlagen und transphob beleidigt haben soll.
Das könnte dich auch interessieren
Schweiz
Beim Pride Walk in Basel bespuckt und mit Zigarette beschmissen
Flavio Miletta lief mit langer Regenbogenschleppe an der Spitze des Pride Walks in Basel, als er tätlich angegriffen wurde. Der Polizei wirft er Untätigkeit vor. Diese weist den Vorwurf zurück.
Von Greg Zwygart
Pride
Queerfeindlichkeit
News
USA
Neue Umfrage: Pete Buttigieg soll 2028 als Präsident kandidieren
Der offen schwule Demokrat Pete Buttigieg führt laut einer neuen Umfrage des Emerson College Polling Center die Liste potenzieller Präsidentschaftskandidat*innen seiner Partei für die nächste Wahl an.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Politik
Deutschland
«Merz sollte die Pride-Flagge auf dem Kanzleramt hissen!»
Der Bundeskanzler äussert sich zum Hissen der Regenbogenfahne auf dem Bundestag. Berlins Queerbeauftragter hat kein Verständnis für dessen Haltung und dessen Formulierungen. Auch in Merz' CDU gibt es erste Stimmen zum Zirkuszelt-Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
News
Europa
Nach Rekord-Pride: Werden EU-Gelder für Ungarn gekürzt?
Viktor Orban wollte die Pride in Budapest stoppen – doch Hunderttausende gingen auf die Strasse. Aus Brüssel gibt es dafür Anerkennung.
Von Newsdesk Staff
News
International
Pride