Homophobe Beleidigung in Berlin – Der Staatsschutz ermittelt
In Berlin wurde in Mann in polnischer Sprache beschimpft
Wegen des Verdachts der homophoben Beleidigung eines Mannes in Berlin führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen.
Wie am Dienstag bekannt wurde, lief der 40-Jährige am vergangenen Donnerstag gegen 9 Uhr im Bereich der Berkaer Strasse / Kösener Strasse / Berkaer Platz an einer auf einer Bank sitzenden und telefonierenden Frau im Alter von 38 Jahren vorbei. Hierbei soll sie den Mann mehrfach in polnischer Sprache homophob beleidigt haben. Da der 40-Jährige die Sprache spricht bzw. die Beleidigungen verstand, alarmierte er die Polizei.
«Kenne mindestens vier Schauspieler, die ihr Schwulsein verstecken»
Vor Eintreffen der Polizistinnen und Polizisten entfernte sich die Tatverdächtige in ein Wohnhaus, in dem sie wenig später von den Einsatzkräften ermittelt und überprüft werden konnte. Die Tatverdächtige bestritt, den 40-Jährigen mit den Worten gemeint zu haben. Sie sieht nun einem Strafermittlungsverfahren wegen homophober Beleidigung entgegen.
Bereits am Donnerstag hatte einen homofeidlichen Vorfall in Berlin gegeben: Beim Verlassen der U-Bahn im Bahnhof Wilmersdorfer Strasse in Charlottenburg soll ein 60 Jahre alter Mann am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr von einer bislang unbekannten Person homophob beleidigt worden sein.
Der Mann war in der Bismarckstrasse in die U-Bahn der Linie 7 gestiegen, in der eine Gruppe von Jugendlichen sass, die laut Aussagen des Geschädigten ihre Mund-Nasen-Bedeckungen teilweise unter dem Kinn oder gar nicht getragen haben sollen. Auf seine Aufforderung, die Bedeckungen zu tragen, hätten zwei Jungen sinngemäss geäussert, dass er ihnen nichts zu sagen habe. Als der 60-Jährige in der Wilmersdorfer Strasse ausstieg, sei er von einem der beiden zunächst angerempelt und danach von diesem homophob beleidigt worden.
Anschliessend soll der Unbekannte ihm gezielt vor die Füsse gespuckt haben. Während der Rest der Gruppe mit der U-Bahn weitergefahren sei, habe sich der Tatverdächtige zu Fuss aus dem Bahnhof entfernt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt leitet die noch andauernden Ermittlungen wegen des Verdachts der Beleidigung mit homophobem Hintergrund.
Seit Anfang des Jahres werden in Zürich homophobe Hassverbrechen statistisch erfasst. Kürzlich wurden dort erneut Queers angegriffen – doch in der offiziellen Kommunikation erwähnt die Polizei das queerfeindliche Motiv mit keinem Wort (MANNSCHAFT berichtete).
In Italien streiten Politiker*innen und Prominente über den Stopp eines Gesetzentwurfs gegen Homo- und Transphobie. Dieser sieht unter anderem Freiheits- und hohe Geldstrafen für Diskriminierung gegen das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung vor (MANNSCHAFT berichtete).
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