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Mutterglück für lesbische Pinguine Electra und Viola

Die spanischen Tiere erhielten ein Ei zum Ausbrüten

lesbische pinguine
Die Pinguindamen Electra und Viola mit ihrem Küken (Bild: Facebook/Oceanogràfic)

Zwei weibliche Pinguine brüteten in einem Aquarium in Spanien erfolgreich ein Küken aus. Es ist nicht der erste Fall gleichgeschlechtlicher Pinguineltern.

Electra und Viola sind frischgebackene Mamas. Die beiden Pinguindamen brüteten im Oceanogràfic Aquarium in Valencia ein Küken aus und kümmern sich nun gemeinsam um den frisch geschlüpften Pinguin. Nach mehreren bekannten Fällen von männlichen Pinguinpaaren schaffen es nun zwei «lesbische» Pinguine in die Schlagzeiln.

«Obwohl gleichgeschlechtliche Paarungen bereits in über 450 Tierarten sowohl in Zoos als auch in der freien Natur beobachtet werden können, geschieht dies in unserem Aquarium zum ersten Mal», gab das Aquarium auf seinem Social-Media-Kanal stolz mit einem Herz- und einem Regenbogen-Emoji bekannt.

Electra und Viola seien ein tolles Paar, sagte Zoowärter Carlos Barros gegenüber Unilad. Daher habe man erwartet, dass sich die Pinguindamen auch als Mütter sehr gut eignen würden. Sie bestätigten dies, indem sie ihr eigenes Nest bauten. Das Aquarium beschloss aktiv zu werden. «Wir haben ihnen eines der Eier eines anderen Pinguinpaars ins Nest gelegt, damit sie sich darum kümmern können», erklärte Barros.


Es ist nicht unüblich, ein gemischtgeschlechtliches Pinguinpaar zu «entlasten», wenn es mehr als ein Ei zum Ausbrüten hat. So geschehen auch im Aquarium von Sydney: Dort legten Zoowärter*innen den männlichen Pinguinen Sphen und Magic – genannt «Sphengic» – ein Ei ins Nest. Das Paar sorgte 2018 weltweit für Schlagzeilen, als es mit kleinen Steinchen ein Nest gebaut hatte (MANNSCHAFT berichtete). Sphen schenkte seinem Partner sogar einen speziellen Stein, um ihm zu zeigen, dass er es ernst meint. Dieser Akt der «Verlobung» sei typisch für die Gattung der Eselspinguine, so das Aquarium.

Mit der Pflege des Kükens Lara bewiesen sich Sphen und Magic als derart gute Pinguinpapas, dass das Aquarium ihnen am Weltpinguintag am 25. April einen Livestream widmete (MANNSCHAFT berichtete). Er zeigte die beiden Papas mit ihrem mittlerweile fast zweijährigen Nachwuchs.

Weniger Glück hatten Skipper und Ping, das männliche Pinguinpaar im Berliner Zoo, im vergangenen Jahr (MANNSCHAFT berichtete). Tierpfleger*innen gaben ihnen ein Ei zum Ausbrüten, nachdem sich die Pinguindame nicht darüm kümmern wollte. Doch als das Ei Anfang September aufplatzte, war es nicht befruchtet.


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Man hoffe, dass die beiden Pinguine in diesem Jahr eine neue Chance bekommen. «Schliesslich kümmerten sie sich vom ersten Tag an vorbildlich um das Ei. Die nächste Brutsaison beginnt wieder zwischen Mai und Juni», hiess in einer Erklärung des Zoos.

Noch trägt das frisch geschlüpfte Küken von Electra und Viola keinen Namen. Dieser soll erst nach einem Bluttest in ein paar Wochen gewählt werden, mit dem das Aquarium das Geschlecht des Nachwuchses feststellen will.

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Ob Tiere sich aufgrund eines Partnermangels gleichgeschlechtlich orientieren oder sich ganz einfach zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, kann nicht mit Sicherheit belegt werden. «Ohne wertend sein zu wollen: Biologisch gesehen macht Homosexualität keinen Sinn», sagt Dr. Robert Zingg, Seniorkurator am Zoo Zürich, gegenüber der MANNSCHAFT. «Die Homosexualität bei Tieren kann man nicht erklären, nur beobachten.»

 


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