Mord beim Chemsex – Zwei Opfer über Online-Dating gefunden
Überdosis beim «Slamming»?
Ein 52-jähriger Mann aus Wien wird verdächtigt, im vergangenen Jahr zwei Männer ermordet zu haben. Er soll sie auf einer Datingplattform kennengelernt haben.
Offenbar hat der mutmassliche Mörder die beiden zu Chemsex-Sessions in seine Wohnung eingeladen. Dort soll er ihnen beim «Slamming» intravenös eine Überdosis Liquid Ecstasy gespritzt haben.
Der Verdächtige sitzt seit Herbst in Untersuchungshaft. Demnächst soll Anklage erhoben werden. Ein psychiatrischer Sachverständiger wurde laut einem ORF-Bericht hinzugezogen.
Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Dienstag bestätigte, wird gegen den 52-Jährigen wegen zweifachen Mordes und schweren Raubes ermittelt.
Der Mann steht laut ORF im Verdacht, Mitte Mai und Ende September 2021 zwei Männer getötet zu haben, die er auf einer Datingplattform für Schwule kennengelernt hatte. Er soll ihnen jeweils zur Luststeigerung Liquid Ecstasy in den Oberarm gespritzt. Dabei habe er – laut Staatsanwaltschaft zumindest mit bedingtem Vorsatz – den Tod der beiden Männer billigend in Kauf genommen.
Ein Mann starb nach Informationen der Agentur APA am 30. September, der andere bereits am 14. Mai. Hier sei die Polizei zunächst nicht von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt, sondern einem Drogentod ausgegangen.
Täter beliess die Leiche wochenlang in seiner Wohnung Wie der ORF weiter berichtet, soll der Verdächtige im Zusammenhang mit dem Todesfall im Herbst die Leiche wochenlang in seiner Wohnung belassen und neben ihr gelebt haben. Möglicherweise hat er auch sexuelle Handlungen an der Leiche vorgenommen. Den Ausweis des als vermisst gemeldeten Mannes soll der Täter verbrannt haben.
Wie das Portal Ö24.de meldet, habe der Tote eine Einstichstelle im linken Ellenbogenbereich aufgewiesen. Seiner Schwester zufolge habe er sich die Substanz nicht selbst injiziert können, da er eine Behinderung am rechten Arm hatte.
Eine grosse österreichische Studie aus dem Jahr 2017 über Chemsex zeigte: Rund 20 Prozent aller befragten MSM haben in den vergangenen 12 Monaten mindestens die Hälfte aller sexuellen Kontakte unter Einfluss diverser Substanzen erlebt.
Letzte Woche wurde in Wien eine neue Beratungsinitiative zum Thema Chemsex präsentiert (MANNSCHAFT berichtete). Die Stadt Zürich unterstützt ebenfalls ein Angebot des kostenlosen und anonymen Testens von Chemsex-Substanzen (MANNSCHAFT berichtete).
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