Grütters fordert von katholischer Kirche mehr Respekt für Homosexuelle
Kulturstaatsministerin: Auch im Fremden den Nächsten sehen!
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) fordert von der katholischen Kirche mehr Respekt für Homosexuelle.
Ihre Kirche müsse die «Fähigkeit, auch im Fremden den Nächsten zu sehen», noch mehr im Umgang mit Menschen pflegen, «deren Lebensweg nicht der katholischen Idealvorstellung entspricht, beispielsweise mit Homosexuellen», schreibt sie in einem Gastkommentar für das Portal kirche-und-leben.de.
Hier würde mehr seelsorgerische Fürsorge gut tun, die viele Priester und Ordensleute «zum Glück» längst praktizierten, die aber nicht überall «den Habitus der Amtskirche» präge. Tatsächlich streitet die Kirche aktuell darüber, ob es Segnungsgottesdienste für schwule und lesbische Paare geben solle (MANNSCHAFT berichtete).
Es ist eine der grössten zivilisatorischen Errungenschaften, schreibt die katholische CDU-Politikerin, das Gemeinsame über das Trennende stellen zu können, das Menschliche über Unterscheidungen wie gläubig und nicht gläubig oder homosexuell und heterosexuell.
Wenn sich die Kirche in der Konfrontation mit der Lebenswirklichkeit bewähre und dabei die Nöte der Menschen ernst nehme, stifte sie nicht nur Zusammenhalt in Vielfalt. «Sie wird über den Kreis ihrer Mitglieder hinaus auch wieder mehr Gehör finden in gesellschaftlichen Debatten», glaubt Grütters.
Bereits Anfang 2019 hatte sich Grütters – etwa neben Wolfgang Thierse (SPD) – einem Offenen Brief an Kardinal Reinhard Marx angeschlossen, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlicht wurde. Darin wurde u.a. ein «Neustart mit der Sexualmoral» mit einer «verständigen und gerechten Bewertung von Homosexualität» gefordert und eine Öffnung für Frauen.
Grütters hatte bei der Bundestagsahl Ende September ihren Wahlkreis in Berlin-Reinickendorf gewonnen. Sie ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestags und seit 2016 Mitglied im Präsidium der Bundes-CDU. Die 59-Jährige war von Ende 2016 bis Mai 2019 Vorsitzende des Berliner Landesverbands, wurde dann aber von Kai Wegner aus dem Amt gedrängt. (mit dpa)
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