in

«Mein fabelhaftes Verbrechen» – Pariser Pomp und eine Leiche

Der neue Film von François Ozon

Mon Crime
Vor Gericht sind alle Augen auf Madeleine gerichtet. Szene aus «Mein fabelhaftes Verbrechen» von François Ozon (Bild: Carole Bethuel)

François Ozons neuester Film «Mein fabelhaftes Verbrechen» entführt uns ins Paris von 1935. Er erzählt die Geschichte einer erfolglosen Schauspielerin, die beschuldigt wird, einen einflussreichen Produzenten erschossen zu haben.

Seit 25 Jahren gehört François Ozon (55) zu den profiliertesten schwulen Filmemachern überhaupt. Dabei legt er eine beachtliche Bandbreite an den Tag: Er lässt sich nicht schubladisieren und überrascht das Publikum gerne, was stets für Diskussionsstoff sorgt.

So spaltete letztes Jahr seine Fassbinder-Hommage «Peter von Kant» Publikum und Kritik (MANNSCHAFT berichtete). Mit «Mein fabelhaftes Verbrechen», im Original schlicht «Mon Crime», taucht Ozon ins Paris von 1935 ein.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von François Ozon (@ozonfrancois)

Die erfolglose junge Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) wird angeklagt, einen so angesehenen wie übergriffigen Produzenten erschossen zu haben. Ihre Mitbewohnerin Pauline (Rebecca Marder), eine kecke Nachwuchsanwältin, übernimmt die Verteidigung.


Madeleine gesteht die Tat als Notwehr und Pauline paukt sie vor Gericht frei. Für beide Frauen der Beginn von erfolgreichen Karrieren. Doch was ist eigentlich genau im Haus des Produzenten geschehen?


«Zuhause gab es immer Mama, Papa und seine Liebhaber» – François Ozon im Interview über «Alles ist gutgegangen» (MANNSCHAFT+)


Ozon verfilmte das gleichnamige Theaterstück von Georges Berr und Louis Verneuil aus dem Jahr 1934, das 1937 als «True Confession» (deutsch: Ein Mordsschwindel) und 1946 als «Cross My Heart» zwei Hollywood-Adaptionen erfuhr. Ozon schwelgt in Opulenz, macht aus der Story eine fast schon theatralisch üppige Ode ans damalige Savoir-vivre.


Das Ganze spickt er mit Seitenhieben gegen die Ungleichstellung von Mann und Frau, die man problemlos auf heutige Zustände ummünzen kann. Besonders hübsch sind die namhaften Gastauftritte, allen voran Isabelle Huppert als welke Bühnendiva. «Mein fabelhaftes Verbrechen» erinnert an frühere Werke wie «8 Frauen» (2002) – wer also den «klassischen» Ozon in letzter Zeit vermisst hat, dürfte sich besonders freuen.

Was offen queere Schauspieler*innen angeht, ist Ben Aldridge der Shooting Star der Stunde. Sehenswerte Filme und Serien gab es aber auch schon in den vergangenen Jahren (Eine Auswahl an Filmen in «Eine Nacht mit … Ben Aldrige»). 


Taylor Swift

Taylor Swift auf Tour: Das sind die Hotspots im Sommer 2024

Sex Education

Nach Staffel 4 von «Sex Education» ist Schluss