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Max Pfeffer und der verflixte 7. Mord

Der schwule Kriminalrat ermittelt wieder – «Münchner Gsindl» heisst sein neuer Fall

Max Pfeffer
Der 7. Fall für Max Pfeffer (Foto: YouTube)

Auf dem Papier mordet Martin Arz schon seit 20 Jahren. Anfangs ermittelte sein Hobbydetektiv Felix von Schwind, seit sieben Büchern ist Max Pfeffer im Einsatz. Mal muss ein türkischer Obsthändler dran glauben, mal der Erbe einer Wirtedynastie. In seinem neuen Fall hat es sein schwuler Kriminalrat aus München mit dem toten Kindermädchen Polina zu tun.

Polina wurde missbraucht, mit ihrem eigenen Haar erwürgt und anschliessend brutal entstellt – und das in der eigentlich heilen Welt, im vornehmen Münchner Vorort Harlaching. Das Kindermädchen arbeitete für die erfolgsverwöhnte Krimiautorin Susa Förster – die aber von der Toten, die sie ein «russisches Flittchen» nennt, offenbar nicht viel hielt. Für die Medien aber ist das Ganze eine tolle Geschichte!

Pfeffer kann sich vor Verdächtigen kaum retten. Da ist einerseits der Gatte der Autorin – ein «Kükenschredderer», der eine politische Karriere in der CSU anstrebt -, aber auch ihre Literaturagentin, die hoch erfreut ist über die tolle PR für den neuen Förster-Krimi. Auch der Nachbarsjunge entpuppt sich als durchtriebenes Früchtchen, und Polinas Mitbewohnerin ist ausgebuffter, als ihr Engelsgesicht vermuten lässt. Und schliesslich stellt sich die Frage, ob der Mord an Polin das eigentliche Verbrechen ist …

Max Pfeffer, der schwule Kommissar aus München, muss sich in «Münchner Gsindl» mit einem verzwickten Beziehungsgeflecht voller Abhängigkeiten, Lügen, Missbrauch und Ängsten herumschlagen. Und am Ende des verflixten 7. Falls geht es ihm dann noch fast selber an den Kragen, als er – von K.o.-Tropfen ausgeknockt – nackt und geknebelt zu Bewusstsein kommt, gefesselt auf einem mit Plastikfolie ausgelegten Bett in einem Raum, dessen Wände ebenfalls mit Folie abgeklebt sind. Das erinnert schwer an den Serienkiller «Dexter» …


«Münchner Gsindl» ist der 7. Fall, den Martin Arz seinem Pfeffer vorsetzt. Den Mann an seiner Seite, Tim de Fries gibt es leider nicht mehr. Er starb bei einem tragischen Unfall. Halt findet der Krimimalrat in seinen Söhnen, Cosmas und Florian, und in seiner Arbeit.

Auch das neue Buch der Reihe schlürft sich beim Lesen weg wie ein Gin Tonic an einem heissen Sommertag. Es hat alles, was es braucht: Spannung, Humor und Münchner Schmäh.

Der Autor Martin Arz gründete im Jahr 2008 den Hirschkäfer Verlag und publiziert dort seinen Pfeffer und andere Titel über seine Heimatstadt München.



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