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Ehemalige Schwimm-Olympionikin outet sich als lesbisch

Die Kanadierin Martha McCabe hat ihre Karriere 2017 beendet

Martha McCabe
Bild: JD Lasica/Wikipedia

Die kanadische Schwimmerin Martha McCabe hat sich gegenüber dem Sender CBC als lesbisch geoutet. Unter anderem hat sie der diesjährige Pride Monat zu diesem Schritt bewegt.

Während der acht Jahren als Schwimmerin im Nationalteam habe McCabe zwar mindestens zehn queere Kollegen gehabt. Allerdings war darunter keine einzige Frau. Dieses Fehlen von sichtbaren, weiblichen Vorbildern habe ein Stück weit dazu geführt, dass sie ihre eigene Sexualität nicht anerkennen konnte.

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«Schwimmen war meine Welt. Wahrscheinlich kannte ich einige Lesben ausserhalb des Schwimmsports, aber ich habe meinem Leben ausserhalb kaum Beachtung geschenkt», erzählt die 30-Jährige aus Toronto. «Alle meine Vorbilder waren Schwimmer*innen. Die Leute, von denen ich ständig umgeben war, denen ich meine volle Aufmerksamkeit gab, sie waren alles Schwimmer*innen. Hätte es in diesem Kreis eine offene lesbische Schwimmerin gegeben, zu der ich hätte aufsehen können – dann wäre es für mich normaler gewesen.»

McCabe erklärte, sie wolle mit ihrem Coming-out ein Vorbild für junge lesbische Sportlerinnen sein. «Junge Menschen müssen sich in ihren Vorbildern auch selbst erkennen können», so McCabe. «Wir brauchen die Stimmen von Minderheiten – etwa von verschiedenen Ethnien, Sexualitäten oder Geschlechtsidentitäten; Leute, die sich trauen, offen zu sprechen, ihre Erfahrungen teilen und die öffentlich sie selbst sind. So können jüngere Generationen sehen, dass sie nicht alleine sind und dass man erfolgreich sein kann, obwohl man anders ist.»


Die Kanadierin wurde unter anderem vom Pride Monat dazu bewegt, sich öffentlich zu outen. «Immer mehr Profi-Athleten zu sehen, die während dem Pride Monat über die Wichtigkeit des Coming-outs sprechen, hat mich realisieren lassen, dass obwohl meine Erfahrung problemlos verlaufen ist, es für viele junge Menschen nicht so ist», so McCabe.

Mit ihrem Coming-out könnten lesbische Nachwuchsschwimmerinnen sehen, dass das normal ist, erklärte McCabe weiter. «Eltern müssen auch erkennen, dass das normalisiert werden muss.» Fehlende lesbische Sichtbarkeit sei sonst eine weitere Hürde für junge Sportlerinnen.

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Martha McCabe war im kanadischen Nationalteam und trat im Brustschwimmen über 200 Meter an. Ihre grössten Erfolge waren die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2011 in Schanghai, sowie die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 und 2016. An den Olympischen Spielen 2012 in London erreichte sie den fünften Platz. 2017 beendete McCabe ihre Schwimmkarriere.

Lesbische Sichtbarkeit gerade auch im Sport ist ein weltweites Thema. Ein neues Buch wirft einen Blick auf offen lesbische Frauen im Schweizer Spitzensport. In ihren eigenen Worten sprechen sie in «Vorbild und Vorurteil» über ihren Werdegang, ihr Coming-out und den Faktor Homosexualität, wenn es um Sponsorenverträge geht (MANNSCHAFT berichtete).

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