Mann mit Messer verletzt – homofeindliches Motiv?
Der 45-Jährige musste operiert werden
In der Nacht zum Donnerstag wurde ein 45-jähriger Mann in und vor einem Wohnheim in Berlin-Pankow mit einem Messer verletzt. Möglicherweise liegt ein homofeindliches Motiv vor.
Nach bisherigen Erkenntnissen soll ein 19-Jähriger seinen älteren Mitbewohner gegen 1 Uhr in der Berliner Strasse mit Schlägen und einem Messer angegriffen haben. Der 45-Jährige wurde dabei verletzt. Alarmierte Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus, wo er operiert werden musste. Einsatzkräfte nahmen den alkoholisierten Tatverdächtigen in der Nähe des Männerwohnheims fest.
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Wie die Polizei auf MANNSCHAFT-Anfrage mitteilte, gab der junge Mann an, er habe sich belästigt gefühlt. Das müssten aber die weiteren Ermittlungen zeigen. Darum prüft der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt, ob es sich um eine vorurteilsmotivierte homophobe Tat handeln könnte.
Ein Alkoholtest ergab einen Wert von rund 1,4 Promille. Der 19-Jährige wurde in ein Polizeigewahrsam gebracht. Es wird nun geprüft, ob die Voraussetzungen für den Erlass eines Haftbefehls vorliegen.
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Erst vor einer Woche hatte ein Unbekannter in Friedrichshain zwei Lesben angegriffen. Die beiden Frauen (30, 31) sassen am frühen Abend auf einer Bank am Strausberger Platz und küssten sich, als sie von einem Unbekannten angepöbelt worden sein sollen.
Anschliessend soll der Mann mit Pfefferspray in ihre Richtung gesprüht, sie jedoch verfehlt haben. Danach soll er noch mehrere Glasflaschen auf das Pärchen geworfen haben, die auf dem Boden zerschellten. Die beiden Frauen blieben unverletzt, der Täter entfernte sich.
Im vergangenen Jahr wurden in Berlin insgesamt 559 Fälle mit homo- und transphobem Hintergrund erfasst. Damit hat sich die Anzahl der registrierten Fälle gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel (32%) bzw. 177 Fälle erhöht. In keinem Jahr zuvor wurden so viele Fälle von Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt erfasst wie in 2019, wie MANEO, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, angibt (MANNSCHAFT berichtete).
Zu den Bezirken, in denen LGBTIQ-feindliche Übergriffe am häufigsten vorkommen, zählten die Regionen Schöneberg, Neukölln und Mitte.
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