Mangel an Blutspenden – Ministerin: «Niemanden unnötig zurückweisen!»
Forderung: Schwule und bisexuelle Männer nicht mehr benachteiligen!
Blutspende-Organisationen und Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) haben zum verstärkten Blutspenden aufgerufen – und vor einem Mangel gewarnt.
Derzeit werden Operationen nachgeholt, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben worden waren, wie Drese am Montag anlässlich des Weltblutspendetages sagte. Das steigere den Bedarf. Hinzu komme, dass sich das durchschnittliche Alter der regelmässigen Spenderinnen und Spender seit Jahren erhöhe, so dass die Zahl der verfügbaren Spenden aufgrund der Altersgrenze rückläufig sei. Der Weltblutspendetag wird an diesem Dienstag begangen.
Derzeit reichten die Vorräte an Blutreserven etwa an der Unimedizin Greifswald nur für ein bis zwei Tage. «Normalerweise sollten Reserven für fünf bis sechs Tage zur Verfügung stehen», sagte Drese. Laut dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) MV sollen im Lager der Organisation stets 1000 Blutkonserven liegen, um den Bedarf der Kliniken decken zu können. Derzeit seien es nur knapp 600.
Auch Corona sei dabei ein Problem, sagte Nico Feldmann vom DRK-Blutspendedienst. Spendenwillige dürften nach einer überstandenen Corona-Infektion vier Wochen lang nicht spenden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten. Da die Infektionszahlen noch hoch seien und wieder stiegen, falle ein Teil der Spender für gewisse Zeit aus.
Drese appellierte an junge Menschen, sich mit dem Thema Blutspende zu befassen. Gleichzeitig sprach sie sich dafür aus, schwule und bisexuelle Männer nicht mehr zu benachteiligen. Seit Herbst 2021 dürften sie immerhin Blut spenden, wenn sie in einer dauerhaften monogamen Beziehung leben (MANNSCHAFT berichtete).
Noch immer schliesse die Richtlinie der Bundesärztekammer Männer, die Sex mit Männern (MSM) haben, zu pauschal aus. «Ziel muss eine Regelung sein, die die hohe Sicherheit von Blutprodukten in Deutschland aufrechterhält, gleichzeitig aber niemanden unnötig zurückweist», forderte Drese.
Laut dem privaten Blutspendedienst Haema (Leipzig) werden in Deutschland täglich 15 000 Blutspenden gebraucht, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. Nur drei Prozent der Bevölkerung spendeten allerdings regelmässig Blut. So könne es immer wieder zu Engpässen kommen.
Letztes Jahr hatten die Niederlande ihre Blutspende-Richtlinien in Bezug auf MSM geändert (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Reisen
Meta soll queere Firma auf schwarze Liste gesetzt und blockiert haben
Alle Anzeigen des Unternehmens wurden entfernt
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Soziale Medien
Gesellschaft
International
Ukraine
«Fast alle meine Freunde in der Armee sind bereits tot»
3 Jahre Ukraine-Krieg: Wir sprachen mit dem schwulen Veteranen Viktor Pylypenko über die wütende Stimmung im Land und die Aussichten für LGBTIQ-Rechte
Von Kriss Rudolph
Queerfeindlichkeit
Schwul
People
Was machen eigentlich ... Kylie Minogue, Maren Kroymann und Bill Kaulitz?
Unsere People-News: Wen spielt Kylie Minogue in einer neuen Netflix-Serie? Und was hat Maren Kroymann AfD-Chefin Alice Weidel zu sagen?
Von Newsdesk Staff
Theater
TV
Unterhaltung
Award
Schwul
USA
Feuerwehrkapitänin erstochen – Polizei fahndet nach Ehefrau
Die 53-jährige hatte bereits ihren ersten Ehemann erstochen
Von Newsdesk Staff
News
Lesbisch
Polizei