Magdeburg erhält Gedenktafel für Magnus Hirschfeld
Am Sonntag, den 14. Mai wird in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg eine Gedenktafel für Dr. Magnus Hirschfeld offiziell im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung eingeweiht; an dem Tag jähren sich der 149. Geburtstag und der 82. Todestag des Sexualforschers. An der feierlichen Enthüllung am Ulrichshaus nehmen neben dem Beigeordneten für Kultur, Schule und Sport, Matthias Puhle, auch der Geschäftsführer der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V., Ralf Dose, und der Geschäftsführende Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) in Berlin, Jörg Litwinschuh, teil. Die Bundesstiftung hat die Schaffung der Gedenktafel als Kooperationspartnerin finanziell unterstützt. Im September wird in Berlin ein Denkmal für die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung eröffnet, die Hirschfeld und seine Mitstreiter ins Leben riefen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Magdeburg setzt ein wichtiges Zeichen für mehr Akzeptanz und für die Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen sowie bi-, trans- und intersexuellen Menschen. [/perfectpullquote]
Der Stadtrat hatte im Dezember 2016 auf Antrag der Fraktionen der SPD, DIE LINKE und des Bündnis90/Die Grünen beschlossen, eine öffentlich zugängliche Gedenktafel zu schaffen, die in der Innenstadt in geeigneter Weise an das Wirken von Magnus Hirschfeld erinnern soll. Magdeburg setzt damit ein wichtiges Zeichen für mehr Akzeptanz und für die Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen sowie bi-, trans- und intersexuellen Menschen. Gestaltet wurde die Gedenktafel durch den Magdeburger Künstler Ernst-Albrecht Fiedler.
Magnus Hirschfeld (1868 – 1935) war Arzt, Sexualforscher und Mitbegründer der ersten Homosexuellen Bewegung. Hirschfeld studierte in Breslau Sprachwissenschaften, dann Medizin in Straßburg, München, Heidelberg und Berlin, wo er zum Doktor der Medizin promoviert wurde. 1894 ließ er sich für zwei Jahre in Magdeburg nieder. In den Magdeburger Adressbüchern war er unter den Adressen Nachtweide 95 und Breiter Weg 168 als „Dr. med. prakt. Arzt“ bzw. „Dr. med. prakt. Arzt, Specialarzt für Naturheilverfahren“ eingetragen. In Berlin gelangte Hirschfeld mit seinem Institut für Sexualwissenschaft und mit seinem Kampf für die Abschaffung des Paragrafen 175 zu Weltruhm. Die Nationalsozialisten plünderten am 6. Mai 1933 sein Institut und schlossen es kurze Zeit später.
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