Madonna wird 65: Sorge um die Queen of Pop nach Krankheit
Vor 40 Jahren erschien ihr erstes Album: «Madonna»
Ob «Like a Virgin» oder «Material Girl» – viele Songs von Madonna sind längst Klassiker. Die vielfach ausgezeichnete Musikerin scheint die Regeln ihrer Karriere selbst zu diktieren. Jetzt wird sie 65 – aber muss nach einer Krankheit ihre Welttournee verschieben.
Von Christina Horsten, dpa
Eigentlich wollte die «Queen of Pop» ihren Ehrentag auf Welttournee verbringen: Lediglich ein paar freie Tage zwischen zwei bereits ausverkauften Konzerten in Toronto und Montreal wollte sich Madonna gönnen, um am Mittwoch (16. August) ihren 65. Geburtstag zu feiern. Doch dann kam alles anders. Eine schwere bakterielle Infektion brachte den Popstar im Juni für mehrere Tage auf die Intensivstation eines Krankenhauses in New York, den Start ihrer seit langem geplanten «Celebration Tour» durch Kanada, die USA, Mexiko und Europa musste Madonna verschieben. Frühestens im Oktober soll die Tournee nun in Europa starten (MANNSCHAFT berichtete).
Sie sei «auf dem Weg der Besserung», hatte Madonna kurz nach ihrem Krankenhaus-Aufenthalt mitgeteilt. «Ich konzentriere mich jetzt auf meine Gesundheit und darauf, stärker zu werden, und ich kann euch versichern, dass ich, sobald es geht, wieder mit euch zusammen sein werde.» Als sie im Krankenhaus aufgewacht sei, habe sie als erstes an ihre Kinder gedacht, schrieb Madonna nun. Der zweite Gedanke habe ihren Fans gegolten. «Ich wollte niemanden enttäuschen, der Tickets für die Tour gekauft hat.» (MANNSCHAFT berichtete).
«Bald, sehr bald» werde sie wieder unterwegs sein, erklärte sie am Mittwoch auf Instagram.
Die Krankheit hatte den Superstar mitten aus den Tour-Vorbereitungen gerissen, über die sie ihre Fans via der sozialen Netzwerke stets auf dem Laufenden gehalten hatte. Mit der «Celebration Tour» will Madonna nicht nur ihren Geburtstag feiern, sondern auch ihr 40-jähriges Karriere-Jubiläum, denn 1983 erschien ihr erstes Album «Madonna».
40 Karriere-Jahre bedeuten für Madonna auch 40 Jahre in den Schlagzeilen: Erst Anfang des Jahres zierte sie – dem Anschein nach noch bei bester Gesundheit und Laune inszeniert als Jesus-Mutter Maria – die Titelseite der Vanity Fair. «Das ist gerade eine gute Zeit für mich», hatte sie im dazugehörigen Interview gesagt. «Ich sammle Ideen, lasse mich inspirieren, treffe mich mit kreativen Leuten, schaue Filme, sehe mir Kunst an und höre Musik.»
Kurz darauf erschien sie bei der Grammy-Verleihung, um den Auftritt ihrer Musik-Kollegen Sam Smith und Kim Petras anzukündigen, und sorgte mit ihrem mal wieder veränderten Aussehen für Diskussionen. Die Bilder seien mit einer Kamera mit langem Objektiv gemacht worden und «würden das Gesicht von jedem Menschen verzerren», beschwerte sich Madonna daraufhin per Instagram. Sie sehe sich «wieder einmal im Blendlicht von Ageismus und Misogynie gefangen», schrieb sie weiter – und beklagte «eine Welt, die es ablehnt, Frauen über dem Alter von 45 zu feiern, und das Bedürfnis empfindet, sie zu bestrafen, wenn sie weiter entschlossen, fleissig und abenteuerlustig sind» (MANNSCHAFT berichtete).
Geboren wurde Madonna Louise Ciccone 1958 im US-Bundesstaat Michigan in eine italienisch-stämmige Grossfamilie hinein. Ihre Mutter starb, als sie noch ein kleines Mädchen war. Ihr Ballettlehrer Christopher Flynn, selbst schwul, führte sie in die lokale Gay Community ein. Nach dem Schulabschluss ging Madonna nach New York, hielt sich mit verschiedenen Jobs über Wasser und begann, an einer Karriere als Tänzerin und Sängerin zu werkeln. Bei ersten Auftritten entdeckte sie schliesslich der vor kurzem verstorbene Musik-Manager Seymour Stein und nahm sie unter Vertrag (MANNSCHAFT berichtete).
Schon das erste Album «Madonna» wurde ein Erfolg – und legte den Grundstein für eine phänomenale Weltkarriere: Rund ein Dutzend weitere Alben, hunderte Millionen Mal verkauft, weitere Erfolge als Schauspielerin und unzählige Auszeichnungen. Viele Songs der Queen of Pop, stets eine Mischung aus melodischem Pop, Dance und Electro-Erotik, sind längst Klassiker – etwa «Like a Prayer» oder «Vogue». Über die Jahrzehnte schaffte Madonna zudem gleich mehrere Comebacks – sie scheint die Regeln ihrer Karriere vollkommen selbst zu diktieren und gilt als erste Frau, die als Popstar die komplette Kontrolle über ihre Musik und das eigene Image erlangte.
Ihr Dokumentarfilm «Truth or Dare» aus dem Jahr 1990, auch bekannt unter dem Titel: «In Bed with Madonna», zeigte den Backstage-Bereich ihrer «Blond Ambition World Tour». Zu sehen ist ein ungezwungener Umgang mit Homosexualität, der viele queere Menschen zu ihrem Coming-out ermutigte.
Meine Kinder sind alle Superstars und ich bin glücklich, dass ihre Seelen sich mich als Mutter ausgesucht haben.
Auch privat liess sich Madonna nie reinreden und sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Zweimal war sie verheiratet, erst mit US-Schauspieler Sean Penn, dann mit dem britischen Regisseur Guy Ritchie, zudem zeigte sie sich immer wieder in unterschiedlichen Beziehungen. Neben zwei leiblichen Kindern hat Madonna vier Kinder adoptiert.
Erst habe sie lange nicht Mutter werden wollen – dann habe sie die Rolle überwältigt, schrieb die Musikerin vor kurzem bei Instagram. «Ich bin halb-blind durch viele Jahre gelaufen und habe viele Fehler gemacht.» Als Mutter habe sie ihre «höchsten Hochgefühle» und ihre «tiefsten Niederschläge» erlebt – sei inzwischen aber vor allem glücklich und dankbar: «Meine Kinder sind alle Superstars und ich bin glücklich, dass ihre Seelen sich mich als Mutter ausgesucht haben».
Zusammen mit Sam Smith hatte Madonna zuletzt das Duett «Vulgar» veröffentlicht (MANNSCHAFT berichtete).
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