Linz bekommt das erste LGBTIQ Kompetenzzentrum Österreichs

Symbolbild: Focke Strangmann/dpa
Symbolbild: Focke Strangmann/dpa

In Linz war jetzt Baustart für das erste LGBTIQ Kompetenzzentrum Österreichs. Dort geht es u.a. um gesundheitliche Versorgung und Chancengleichheit.

Das Projekt wird gemeinsam von der Stadt sowie den Vereinen Bily und Courage kooperativ betrieben und bietet Queers, deren Partner*innen, Angehörigen und Freund*innen niederschwellige Unterstützung in Form von Erstberatungen und Informationen, wie die Stadt Linz mitteilte. Am 16. September soll das «LGBTIQA+ Kompetenzzentrum» in der Weißenwolffstrasse 17a eröffnen.

«Wir als LGBTIQA+ Ressort wissen aus zahlreichen Gesprächen mit Vertreter*innen der LGBTIQ Community sowie aus Umfragedaten der Stadtforschung, dass queere Menschen in Ihrem Alltagsleben oftmals von Gewalt und Diskriminierung betroffen sind. Das Kompetenzzentrum setzt genau hier an und bietet Unterstützungsleistungen ohne Termin an», teilte LGBTIQ-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl mit.

Die Initiative basiert auf dem im Jahr 2021 vom Linzer Gemeinderat verabschiedeten, 6-Säulen umfassenden, LGBTIQ Konzept, das unter anderem auch die Förderung von Vereinen sowie den Ausbau von spezifischen Beratungsangeboten thematisiert.

In seiner Sitzung am 20. Juni genehmigte der Stadtsenat den Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit den Vereinen Bily und Courage. Am 24. Juni erfolgt der Baustart, um die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Vereinshauses zu adaptieren.

«Durch die Schaffung eines LGBTIQA+ Kompetenzzentrums zeigt die Stadt Linz ihr beherztes Engagement für eine offene Gesellschaft, in der gleich- und gegengeschlechtliche Lebensweisen sowie eine geschlechtliche Vielfalt einander ergänzen und bereichern.» Ziel des LGBTIQ- Kompetenzzentrums sei die gesundheitliche Versorgung und Chancengleichheit von queeren Menschen, ihren Familien und Angehörigen sowie ihren relevanten Umfeldern durch professionelle psychosoziale Erstberatungen, Kriseninterventionen und gezielten Informationen, so Johannes Wahala, Psychotherapeut/Sexualtherapeut und Leiter der Beratungsstellen Courage.

«Das LGBTIQA+ Kompetenzzentrum ist ein wichtiges Zeichen der Stadt für die Sichtbarkeit und Repräsentation der Community. Das kooperative Projekt ermöglicht ein intensives Networking und erweitert das Unterstützungsangebot für queere Menschen in Linz. Beides ist wichtig, um weitere Anliegen der LGBTIQA+ Community voranzubringen», sagt Paulina Wessela, Vorsitzende des Vereins Bily.

Bei der MFG (Menschen – Freiheit – Grundrechte), einer Impfgegner-Kleinpartei, die hauptsächlich in Oberösterreich aktiv ist, kommt das Zentrum – wenig überraschend – nicht gut an. Dort wird Stimmung gemacht gegen LGBTIQ – im Herbst wird in Österreich ein neuer Nationalrat gewählt. «Überall werde der Gürtel enger geschnallt, aber auf woken Nebenschauplätzen wird von der Linzer Bürgermeister-Partei SPÖ das Geld ,abgeschafft», meint die MFG-Abgeordnete Dagmar Häusler. Und weiter: «Warum wird die Öffentlichkeit ständig mit solchen persönlichen Dingen wie der Sexualität konfrontiert und finanziell belastet? Was im Schlafzimmer passiert, ist Privatsache.»

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