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++ Trans Personen angegriffen ++ Max Mutzke mit 2. ESC-Versuch ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

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Symbolbild (Bild: Heye Jensen, Unsplash)

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 15. Januar 2024.

++ Trans Personen in Berlin angegriffen ++

In der Nacht auf den 19. Januar wurde die Polizei nach Wittenau alarmiert, wo zwei Personen angegriffen und transfeindlich beleidigt worden sein sollen. Nach bisherigen Erkenntnissen und Zeugenaussagen befanden sich die beiden 19- und 21–Jährigen gegen 22.10 Uhr in einer U-Bahn der Linie U8. Schon während der Fahrt sollen sie von einer siebenköpfigen Personengruppe bedrängt und zu ihrer Geschlechtsidentität befragt worden sein.

Als die beiden am U-Bahnhof Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik ausstiegen, soll ihnen die Gruppe gefolgt sein und sie mit Faustschlägen traktiert haben. Anschliessend sollen die Tatverdächtigen in Richtung Oranienburger Straße geflüchtet sein. Der 21-Jährige klagte über Schmerzen im Gesicht und wurde von alarmierten Rettungskräften am Ort behandelt. Der 19-Jährige erlitt Verletzungen an der Nase und wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen.

++ Max Mutzke zurück beim ESC ++

Am 16. Februar, starten neun Acts in der Show «Eurovision Song Contest – das Deutsche Finale 2024», um das begehrte Ticket für das ESC-Finale im schwedischen Malmö zu erhalten – und acht von ihnen stehen nun fest: Neben Mutzke, der 2004 mit «Can’t Wait Until Tonight» in Istanbul den achten Platz erreichte, treten Galant, Isaak, Leona, Bodine Monet, NinetyNine, Ryk und Marie Reim an, Tochter von ESC-Teilnehmerin Michelle und Schlager-Sänger Matthias Reim.


Den neunten Act bestimmen die Zuschauer*innen in der letzten Folge der sechsteiligen Docutainment-Serie «Ich will zum ESC!» am 8. Februar, live um 22.00 Uhr in der ARD Mediathek und im NDR Fernsehen. Die von Barbara Schöneberger moderierte ESC-Show übertragen dann Das Erste, ONE, eurovision.de und die ARD Mediathek ab 22.05 Uhr live aus Berlin.

++ Schmidt-Bühnen ziehen Rekordbilanz ++

Mit 410.000 Theatergästen in 1043 Vorstellungen, über 80.000 verkauften Tickets für bundesweite Gastspiele und 230.000 Besucher*innen zieht der Hamburger Privattheaterbetrieb für 2023 eine äusserst positive Bilanz. «Wir freuen uns, dass wir an unsere Erfolge aus der Vor-Corona-Zeit anknüpfen können», sagt Theaterchef und Schmidt-Gründer Corny Littmann. Ein Höhepunkt war der 20. Geburtstag der «Heissen Ecke» im September, der mit prominenter Unterstützung und vielen Aktionen gefeiert wurde. Das St.-Pauli-Musical, das seit 2003 über 2,8 Mio. Zuschauer*innen gesehen haben, sei die erfolgreichste deutsche Musicalproduktion.

Neben weiteren Eigenproduktionen und Gastspielen wie der «Operette für zwei schwule Tenöre», «Mehr Nutten, mehr Koks – scheiss auf die Erdbeeren!» mit Mary Roos & Wolfgang Trepper oder Siegfried & Joy bildete das Schmidt-Kindertheater einen programmatischen Schwerpunkt: «Wir haben 2023 so viele Kinder begrüssen dürfen wie noch nie.»


++ HIV-Aufklärung wurde blockiert ++

Der weit verbreitete technische Jugendschutzfilter «JusProg» hat über lange Zeit den Zugriff auf bestimmte Webseiten der Deutschen Aidshilfe (DAH) und einiger Mitgliedsorganisationen zu Aufklärung über HIV und sexuell übertragbare Infektionen sowie sexueller Bildung blockiert. Auch zahlreiche andere wichtige Angebote seien betroffen, so die DAH in einer Pressemitteilung.

«Diese Sperrpraxis ist diskriminierend und wirkt dem Auftrag der Aufklärung und Prävention entgegen. Jugendlichen werden damit lebenswichtige Informationen vorenthalten. Angebote zu sexueller Bildung für junge Menschen gilt es zu stärken statt wegzufiltern», sagt Ulf Kristal vom Vorstand der Aidshilfe. Gerade bei sensiblen Themen bräuchten Jugendliche vertrauenswürdige, altersgerechte Angebote. Die DAH hat von «JusProg» eine sofortige Freigabe der Seiten gefordert, die mittlerweile auch erfolgt ist.

++ Massnahmen gegen Hasskriminalität gefordert ++

Queerfeindliche Hasskriminalität in Thüringen nimmt zu: Die polizeilich erfasste Fallzahl stieg von 5 Vorkommnissen in 2019 auf 26 in 2022. Abschliessende Daten für 2023 lägen noch nicht vor, heisst es in einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von Robert Martin Montag hervor, dem parlamentarischen Geschäftsführer der FDP im Landtag. «Obwohl viele Menschen glauben, die LGBTIQ-Community sei heutzutage kaum noch Opfer von Hass, müssen wir leider feststellen, dass das Gegenteil der Fall ist», so Montag.

Der FDP-Politiker weiter: «In den vergangenen Jahren haben wir eine erfreuliche Zunahme der Demonstrationen am Christopher Street Day erlebt. Es ist aber auch beunruhigend zu hören, dass Teilnehmer eine zunehmende queerfeindliche Stimmung wahrnehmen.» Montag erklärte, es sei wichtig, dass sich immer mehr Menschen offen mit LGBTIQ solidarisieren und sich für deren Rechte einsetzen.

++ Queeres Zentrum Düsseldorf sucht Räume ++

Auf einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag hat der Verein Queeres Zentrum Düsseldorf einen neuen Vorstand gewählt. Den geschäftsführenden Vorstand bilden Leury Kerpen und Oliver Erdmann als neugewählte Vorsitzende und Andrea Büchter als neue Schatzmeister*in. Sunny Schwanbeck und Peter Hölscher ergänzen das Team als Beisitzende.

Für das Jahr 2024 steht dem Verein erneut eine städtische Förderung in Höhe von 70.000 Euro zur Verfügung. Der neue Vorstand hoffe, schnell an die Raumsuche zu gehen. Dennoch würden die Mittel nicht ausreichen, um ein Queeres Zentrum als Begegnungs- und Kulturstätte für die LGBTIQ-Community etablieren zu können. Hierfür brauche es noch viel Lobbyarbeit und intensive Gespräche mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und der Politik, um die Finanzierung eines «echten» Queeren Zentrums zu ermöglichen. Bis dahin organisiert der Verein dezentrale Veranstaltungen.

++ Preis für Vielfalt und Respekt in der Pflege ++

Die Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern ruft zum 4. Mal zur Bewerbung für den Korian Stiftungsaward für Vielfalt und Respekt in der Pflege auf (Preisgeld: 2.000 Euro). Er wird im Herbst  als Deutscher Pflegepreis in der Kategorie Vielfalt und Respekt in der Pflege verliehen. Ab sofort können sich sowohl stationäre Pflegeeinrichtungen als auch ambulante Pflegedienste bewerben, die sich mit dem Thema Diversität in Bezug auf ihre Pflegeteams oder ihre Pflegebedürftigen beschäftigen.

Gewonnen hatte 2023 die Agaplesion Markus Diakonie gGmbH für ihr queer-sensibles Betreuungskonzept. 2022 ging der Preis an die Hilfe im Alter gGmbH in Bayern für die Integrationsbegleitung von Mitarbeitenden mit Behinderung und ausländischen Pflegefachkräften. 2021 erhielt das Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg in Berlin den Korian Stiftungsaward, für sein Engagement in der LGBTIQ-kultursensiblen Pflege.


Israel

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