LGBTIQ Mahnwache in Wien mutwillig zerstört

Nächste Woche wird sie trotzdem in Ungarn gezeigt

Foto: Facebook/Ewa Ernst-Dziedzic
Foto: Facebook/Ewa Ernst-Dziedzic

Zwei Monate lang erinnerte die Mahnwache vor dem Polnischen Institut daran, dass in europäischen Staaten wie Polen oder Ungarn LGBTIQ Menschenrechte beschnitten werden. Nun wurde sie zerstört und zum Teil gestohlen.

Mitte Februar wurde die Foto-Mahnwache vor dem Polnischen Institut in Wien aufgebaut (MANNSCHAFT berichtete). Die in Lebensgrösse ausgedruckten Fotos von Aktivist*innen prangern die Angriffe auf LGBTIQ-Rechte an. Die Initiatorin Ewa Ernst-Dziedzic, Sprecherin der Grünen für Aussenpolitik, LGBTIQ und Menschenrechte, erklärte: «Ich werde nicht müde, die untragbaren Angriffe auf LGBTIQ-Rechte in Polen und Ungarn zu thematisieren. Meine Solidarität gilt den Communities vor Ort und den Aktivist*innen, die sich unermüdlich für Menschenrechte, Vielfalt und die Sichtbarkeit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen einsetzen.»

Nun wurde am Wochenende die Hälfte der Mahnwache zerstört. Ein Transparent der vier Teile sei  gestohlen, das Gestell auseinandergerissen und das Scharnier verbogen worden, erklärte die Politikerin via Facebook:

«Zwei Monate lang wurde die Mahnwache positiv aufgenommen, wie aus diversen Rückmeldungen hervorgeht. Jetzt war sie jemanden ein Dorn im Auge.»

Die Politikerin erstattet nun Anzeige gegen Unbekannt, «weil ich möchte, dass dem nachgegangen wird wer die Mahnwache zerstört hat, ob sie während der Demonstration am Samstag erfolgte und ob womöglich eine bestimmte Gruppe dahinter steckt».

Ernst-Dziedzic weiter: «Wir lassen uns jedenfalls nicht einschüchtern». Am kommenden Montag wolle man eine Mahnwache vor der ungarischen Botschaft errichten, kündigte Ernst-Dziedzic an. Der Anlass sei die Änderung der ungarischen Verfassung, mit der etliche LGBTIQ-Menschenrechte beschnitten werden (MANNSCHAFT berichtete).

Gegen das Segnungsverbot des Vatikan für homosexuelle Paare (MANNSCHAFT berichtete) bezogen im März viele Kirchen in Österreich klar Stellung. Etliche Regenbogenflaggen wurden zerstört oder angezündet (MANNSCHAFT berichtete).

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