«Ku’damm 59»-Musical: Heimliche Liebe zwischen Wolfgang und Hans

Peter Plate und Ulf Leo Sommer präsentieren neuen schwulen Lovesong

Alexander Auler (l.) und Philipp Nowicki in «Zwischen Ost und West» (Foto: YouTube / Screenshot / Musicals Berlin)
Alexander Auler (l.) und Philipp Nowicki in «Zwischen Ost und West» (Foto: YouTube / Screenshot / Musicals Berlin)

Im Mai 2024 geht die Fortsetzung der «Ku’damm»-Musicalreihe im Theater des Westens weiter mit «Ku’damm 59» (Premiere 05.05.). Jetzt stellen Peter Plate und Ulf Leo Sommer daraus das schwule Liebeslied «Zwischen Ost und West» vor.

Die Geschichte der Schöllack-Schwestern und der Tanzschule Galant basiert auf der gleichnamigen ZDF-Serie und dem Drehbuch von Annette Hess (MANNSCHAFT berichtete).

Darin wird zentral auch die Geschichte des schwulen Schöllack-Schwiegersohns Wolfgang von Boost behandelt, der sich mit Elektroschocktherapie von seiner sexuellen Orientierung «heilen» lassen will. Erfolglos.

In Staffel 2 der Serie geht der Staatsanwalt Wolfgang von Boost dann eine Beziehung mit seinem Anwaltskollegen aus Ost-Berlin ein, Hans Liebknecht. Die beiden treffen sich häufiger und beginnen ihre Zukunft zu planen, was auch einschliesst, dass Wolfgang seiner Ehefrau Helga die Wahrheit sagen muss über seine Absichten.

Flucht aus der DDR Wolfgang ahnt allerdings nicht, dass die ultrakonservative Helga alles dafür tun würde, ihren «Ruf» zu schützen. Sie sorgt dafür, dass die DDR-Behörden von Hans‘ geplanter Flucht erfahren, sie zerstört damit Wolfgangs Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft mit Hans.

Auch in der Musicalfassung wird dieser Handlungsstrang gezeigt. Und besungen mit dem Lied «Zwischen Ost und West» – darin geht es «um die verbotene Liebe zwischen zwei Männern», um die gesellschaftspolitischen Realitäten Ende der 50er Jahre. Der Song handle «von der Sehnsucht nach Freiheit für diese Liebe», heisst es in einer Pressemitteilung.

Im Videoclip ist Philipp Nowicki in der Rolle des Wolfgang zu erleben, zusammen mit Musical-Jungstar Alexander Auler, der zuletzt als schwuler Hans Scholl im Musical «Scholl – Die Knospe der Weissen Rose» brillierte.

Bei «Scholl» handelt es sich um ein Stück über die Gründung der berühmten Widerstandsgruppe gegen die Nazis. Der Impuls für diese Gründung wird im Musical von Titus Hoffmann und Thomas Borchert so geschildert, als sei er die direkte Folge der Verfolgungserfahrungen von Hans wegen Paragraf 175.

Im ersten Teil von «Ku‘damm» hatte Dennis Hupka den Wolfgang gespielt, er ist auch auf dem Cast-Album zu hören. Hupka war als zwielichtiger Freund der Geschwister Scholl auch im Musical von Hoffmann und Bochert dabei. Aktuell kann man ihn im Berliner Theater des Westens als Wolfgang im «Ku’damm 56» erleben.

Das Buch «Breaking Free: Die wunderbare Welt des LGBTQ-Musicals»
Das Buch «Breaking Free: Die wunderbare Welt des LGBTQ-Musicals» (Foto: Querverlag) (Bild: Querverlag)

Im Buch «Breaking Free: Die wunderbare Welt des LGBTQ-Musicals» wird «Ku‘damm 56» und Hupka als Wolfgang von Boost ausführlich behandelt und eingeordnet in die Geschichte des Genres (MANNSCHAFT berichtete).

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