Kritik an hartem Polizeieinsatz bei Demo gegen Homohass in Madrid
Vorwurf: Die Polizei ist auf dem rechten Auge blind
Die spanische Polizei ist wegen des Einsatzes von Schlagstöcken gegen Teilnehmer*innen einer Demonstration gegen Homohass in Madrid in die Kritik geraten.
Auf Videobildern ist zu sehen, wie Einsatzkräfte am Montagabend ohne ersichtlichen Anlass auf Demonstrierende in der spanischen Hauptstadt einprügelten. Im staatlichen TV-Sender RTVE wurde am Dienstag kritisiert, Teile der Polizei seien auf dem rechten Auge blind. Gegen linke Demonstrant*innen werde schnell der Knüppel geschwungen. In der Tat können rechte Gruppen in der Öffentlichkeit den Hitlergruss zeigen, verbotene Lieder singen und Fahnen verfassungsfeindlicher Gruppen mitführen, ohne dass die Polizei einschreitet.
Die Chefin der linken Partei Más Madrid, Mónica García, prangerte auf Twitter die unverhältnismässige Härte des Polizeieinsatzes an. Die Abgeordnete der Partei, die im Regionalparlament genauso viele Sitze wie die in Spanien regierenden Sozialisten hat, forderte eine Erklärung der Polizeiführung und der konservativen Regionalregierung.
Die Polizei begründete ihr Vorgehen damit, sie seien von einigen Teilnehmer*innen der Demo mit Gegenständen beworfen worden und es habe einige Zerstörungen im öffentlichen Raum gegeben. Zu sehen war das auf Videobildern nicht. Die Regionalregierung kündigte eine Untersuchung an.
In zahlreichen spanischen Städten hatten am Montag Tausende Menschen gegen den Tod eines jungen Mannes in der Stadt A Coruña im Nordwesten Spaniens demonstriert, auch in Valencia:
Der 24-jährige Samuel Luiz war am frühen Samstagmorgen von mehreren Personen nach einem Discobesuch angegriffen und nach Zeugenangaben unter homophoben Beleidigungen so schwer verletzt worden, dass er kurz darauf in einem Krankenhaus starb (MANNSCHAFT berichtete).
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