Kirche rehabilitiert als homosexuell verfolgten Pfarrer Klein
Der Entzug seiner Ordinationsrechte werde als Unrecht anerkannt und für nichtig erklärt, beschloss die Leitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Der evangelische Pfarrer Klein (1905-1945), der in der NS-Zeit als Homosexueller verurteilt und anschliessend von der Kirche entlassen wurde, wird rehabilitiert.
Der Entzug von Friedrich Kleins Ordinationsrechten werde als Unrecht anerkannt und für nichtig erklärt, beschloss die Leitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Landesbischof Christian Stäblein werde bei einem Gedenkgottesdienst in der Immanuel-Kirchengemeinde in Prenzlauer Berg am 1. September an Klein erinnern und dazu eine Predigt halten.
Der höchste Reformierte sagt Ja zur Eheöffnung
Von 1935 bis 1943 wirkte der in Homburg an der Saar geborene Klein an der Berliner Immanuelkirche. 1942 wurde er vom Reichskriegsgericht auf Grundlage des sogenannten Homosexuellen-Paragraphen 175 wegen angeblicher Verführung eines 19 Jahre alten Mannes zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Kirchen-Konsistorium der Mark Brandenburg entzog ihm die geistlichen Rechte und seine Bezüge.
Er hat die Hälfte seiner Strafe in Gefängnissen abgesessen, danach in einer Strafkompanie in Südrussland gedient und ist dort vermutlich gefallen. Seit dem 1. August 1944 gilt er als vermisst.
MANNSCHAFT feiert 10. Geburtstag – und erfüllt drei Wünsche!
In der Immanuel-Kirchengemeinde findet regelmässig ein Gesprächskreis Homosexualität zu Themen queerer Lebensgestaltung statt. Der Gesprächskreis begann seine Arbeit am 13. April 1982, wie auf der Homepage nachzulesen ist. Seitdem ermögliche er Begegnung und Gespräch, setzt Impulse zur Integration und Gleichstellung «homosexuell empfindender Menschen in Kirche und Gesellschaft». Der Gesprächskreis kämpfe gegen Homophobie und Transphobie und befördere wissenschaftliche und kulturelle Auseinandersetzung zu Fragen menschlicher Sexualität und Geschlechtsidentität.
Der Straf-Paragraph 175 war 1994 abgeschafft worden. Der Bundestag hatte 2002 alle entsprechenden NS-Unrechtsurteile aufgehoben. 2017 wurde ein Rehabilitierungsgesetz verabschiedet (MANNSCHAFT berichtete).
Bis zum Jahr 2000 waren auch Homosexuelle in der deutschen Armee strukturell benachteiligt worden. Nun soll ein Gesetzentwurf zu ihrer Rehabilitation erarbeitet werden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Verletzte bei Schlägerei nach CSD in Braunschweig
Anlässlich des Christopher Street Days und des Sommerlochfestivals in der Regenbogenstadt Braunschweig fand am Samstag die Parade durch die Innenstadt statt.
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Fussball
Ann-Katrin Berger ist erneut Fussballerin des Jahres
Ann-Katrin Berger ist erneut Deutschlands Fussballerin des Jahres – dabei steht sie seit mehr als zehn Jahren bei Clubs im Ausland unter Vertrag. Eine Rückkehr in die Bundesliga ist vorstellbar.
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch
Award
Schweiz
Reisen
Top 10 der «romantischen» Reiseziele für LGBTIQ in Europa
Wo treffen Queers die meisten Singles – und wo können sie sich sicher fühlen?
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Liebe
Deutschland
«Gegen Genderwahn» – Protest gegen CSD Bautzen kleiner als erwartet
Voriges Jahr schlugen dem CSD in Bautzen Hass und Aggression entgegen. Auch in diesem Jahr hat sich wieder Gegenprotest formiert.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
LGBTIQ-Rechte