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Junge (10) von eigener Mutter zu Tode geprügelt – weil er schwul war

Der Fall von Anthony Avalos macht weltweit Schlagzeilen

Anthony Avalos
Anthony Avalos (Mitte) und seine Mutter mit deren Lebenspartner (Screenshot: Youtube / Fox 11)

In Los Angeles befand ein Gericht Heather Maxine Barron (33) und Kareem Ernesto Leiva (37) für schuldig, den 10-jährigen Anthony Avalos gefoltert und ermordet zu haben, nachdem sich dieser als schwul geoutet hatte.

Der Junge aus Lancaster, nördlich von Los Angeles, wurde demnach von seiner eigenen Mutter und ihrem Freund ausgehungert und zu Tode geprügelt. Er hatte sich selbst als schwul beschrieben, heisst es in Medienberichten, Leiva wiederum sei Mitglied einer kriminellen Organisation gewesen, die ihre Mitglieder wegen Homosexualität getötet haben soll.


Mehr zum Thema: In seinem Young-Adult-Roman «Sleep-Over. Take-Over» beschreibt Simon James Green, wie ein 11-Jähriger seine Homosexualität beginnt zu erahnen


Anthony sei so grausam geschlagen worden, dass er weder laufen noch selbständig Nahrung zu sich habe nehmen können. Er wurde stundenlang bewusstlos auf dem Boden seines Schlafzimmers liegen gelassen, ohne dass ihm medizinische Hilfe zuteil wurde. Seine Brüder und Schwestern wurden gezwungen, auf ihn aufzupassen, damit er «stehen oder knien bleibt», heisst es.


Ein Gerichtsmediziner berichtete, dass der Junge zwar ausgehungert wurde, aber schliesslich durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Kopf gestorben sei. Der Fall hatte sich im Juni 2018 ereignet, der Prozess in Kalifornien lief seit Ende Januar 2023.

Ohne Möglichkeit auf Bewährung
Die Mutter hatte zuvor versucht, die Beamten zu überzeugen, dass Anthony die Treppe hinuntergefallen sei. Das Paar, das gegen eine Kaution von jeweils zwei Millionen Dollar in Untersuchungshaft sass, wurde nun ohne die Möglichkeit einer Bewährung wegen Folter und Mordes ersten Grades verurteilt, berichten verschiedene Medien wie Fox News und OE24.

Nach Anthonys Tod wurden die acht anderen Kinder im Alter von elf Monaten bis zwölf Jahren aus dem Elternhaus geholt und werden nun von den Kinderfürsorger*innen des Bezirks betreut, so die Behörden.


Beratungsstellen und Schutzhäuser für Opfer von häuslicher Gewalt gibt es schon lange. Die Zahlen der Gewalttaten sind aber immer noch erschreckend hoch, wie auch das Beispiel Berlin zeigt (MANNSCHAFT berichtete).


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