Jonas Schubert von Ok Kid: Kämpfte mit klassischem Männerbild
Einst schämte er sich dafür, Worte wie «süss» zu benutzen
Ok-Kid-Sänger und Rapper Jonas Schubert («Gute Menschen», «Stadt ohne Meer») hat in seiner Jugend mit seiner Männlichkeit gehadert.
Er habe das Gefühl gehabt, einem bestimmten Männerbild gerecht werden zu müssen, das er nicht erreichen konnte, sagte der Musiker der Nachrichtenagentur dpa. «Ich wollte gerne so sein, aber ich konnte nicht.» Er habe sich dafür geschämt, Worte wie «süss» benutzt zu haben. «Ich durfte nicht meine Beine überschlagen, damit war ich ja ,schwul’», so der 38-Jährige.
Der Sänger der Giessener Band beschreibt das Männlichkeitsbild aus dieser Zeit so: «Souverän, stark, du darfst keine Schwäche zeigen, du darfst nicht wirklich über mentale Krankheit reden, weil du dann ja schwach bist.»
Mittlerweile habe er sich von diesem Männerbild distanziert. «Ich habe meinen Frieden mit meiner Männlichkeit gemacht.» Er sei beispielsweise handwerklich völlig unbegabt. «Viele Attribute, die als klassisch männlich angesehen werden, habe ich gar nicht», sagte Schubert.
Er sei froh, dass die Gesellschaft das nach und nach akzeptiere. «Ich bin krass gefühlsorientiert. Ich bin sehr dünnhäutig, ich rede lieber zehnmal mehr als dass ich Sachen aussitze.»
Er habe aber auch Freunde, die das nicht könnten. «Weil sie Angst haben, dass die Maske fällt, die sie sich aufgebaut haben. Dass sie dann nicht so akzeptiert sind, weil sie schwach sind und zugeben, dass sie Probleme haben», sagte der Musiker.
Männlichkeitsbilder und Geschlechterrollen sind auch ein Thema auf dem neuen Ok-Kid-Album «Drei».
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