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In Baku: Ordner nehmen Dänemark-Fan Regenbogenflagge weg

Die UEFA will damit nichts zu tun haben

Foto: Darko Vojinovic / dpa

Vor dem Anpfiff der EM-Partie zwischen Tschechien und Dänemark in Baku kam es am Samstag offenbar zu einem Disput zwischen dänischen Fans und Ordnern. Anlass war eine Regenbogenfahne.

Vor dem EM-Viertelfinalspiel Tschechien – Dänemark ist es im Stadion von Baku offenbar zu heftigen Diskussionen zwischen zwei Ordnern und zwei dänischen Fans gekommen, die eine Regenbogenfahne auf der Tribüne zeigten. Auf Bildern ist zu sehen, wie die Ordner den Dänen die Fahne abnehmen wollten. Daraufhin schritten weitere Anhänger der dänischen National-Elf ein und unterstützten ihre Landsleute.

Die Europäische Fussball-Union UEFA teilte am Samstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, man habe weder die Ordner in Baku noch in anderen EM-Stadien angewiesen, Regenbogenflaggen zu konfiszieren. Der Vorfall werde untersucht, schrieb der Dachverband, die Flagge sei dem Besitzer zurückgegeben worden. Die UEFA gab an, zunächst die Information erhalten zu haben, dass der dänische Fan ziemlich betrunken sei und Ärger mit anderen Fans gehabt habe.

«Natürlich werden wir uns mit dem UEFA-Delegierten, dem UEFA-Sicherheitsbeauftragten und den lokalen Behörden in Verbindung setzen, um das zu klären», hiess es. Die Deutsche Welle schrieb auf Twitter: «Regenbogen-Fahnen sind im Stadion von Baku offenbar unerwünscht».


Am Freitag war bekannt geworden, dass die UEFA verbietet bei den EM-Viertelfinalspielen in St. Petersburg und Baku Werbung mit Regenbogenbannern in den Stadien untersagt. Das teilte der EM-Sponsor Volkswagen mit. Bei anderen Spielen der Fussball-EM war die Werbung mit Regenbogenfarben noch erlaubt.

Im Juni hatte sich der Münchner Stadtrat in einem fraktionsübergreifenden Antrag dafür ausgesprochen, die EM-Arena zum Gruppenspiel Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten (MANNSCHAFT berichtete). Die UEFA lehnte das aber ab.

Ende Juni dann hatte die Europäische Fussball-Union UEFA die Regenbogen-Werbung einiger Partner*innen während der EM-Spiele begrüsst. Die Entscheidung dazu stünde jedem Sponsor frei, hiess es.


Schon beim ersten Gruppenspiel gegen Frankreich trug Deutschland-Torwart Manuel Neuer eine Regenbogenbinde und bekam dafür viel Lob (MANNSCHAFT berichtete). Kurzzeitig wurde gegen ihn ermittelt. Inzwischen ist die deutsche Elf ausgeschieden. (mit dpa)


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