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Empfängt München die ungarische Elf mit Regenbogenfarben?

Auch der LSVD wäre dafür

FC Bayern
Durfte zum Spiel gegen Ungarn nicht bunt leuchten: die Arena in München (Foto: Instagram/FC Bayern

Anlässlich der bevorstehenden Partie Deutschland – Ungarn bei der Fussball-EM will Münchens Stadtrat ein Zeichen setzen für eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft. In einem Antrag, den alle Fraktionen für die Vollversammlung einbrachten, wird Oberbürgermeister Dieter Reiter gebeten, eine Beflaggung des Rathauses mit Regenbogenfahnen anzuordnen.

Zudem soll sich der SPD-Politiker nach einem Bericht der SZ bei der UEFA dafür einsetzen, dass die Arena zum Spiel am Mittwoch in Regenbogenfarben leuchtet. Das fordert auch diese Petition auf change.org: Sie wurde bereits von rund 40.000 Menschen unterschrieben. Aus der Schweiz wurde hingegen gerade bekannt, dass der europäische Fussballverband wegen einer bunten Kapitänsbinde mit Sanktionen gedroht hat (MANNSCHAFT+).

In dem Antrag des Münchner Stadtrats heisst es, es sei wichtig, Solidarität mit LGBTIQ in Ungarn zu zeigen, «die unter der aktuell verschärften homo- und transphoben Gesetzgebung der ungarischen Regierung zu leiden hat». Das ungarische Parlament hat vor wenigen Tagen ein neues Gesetz beschlossen, das unter anderem verbietet, in Schulen über LGBTIQ aufzuklären (MANNSCHAFT berichtete).

Auch der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland begrüsst die Idee einer in Regenbogenfarben leuchtenden Münchner EM-Arena beim Gruppenfinale am Mittwoch gegen Ungarn. «Gerade weil wir im Pride Month sind. Das wäre ein klares Zeichen», sagte LSVD-Bundesvorstand Christian Rudolph, der zugleich erster Ansprechpartner für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt beim DFB ist, der Deutschen Presse-Agentur. Die UEFA sei nun gefordert, «das Vorhaben zu unterstützen».


Das ist nicht nur eine einmalige Aktion!

Der Verband sei «in engem Austausch mit dem DFB». Rudolph verwies auch auf die Kapitänsbinde in Regenbogenfarben, die Nationaltorwart Manuel Neuer bereits im ersten Vorrundenspiel in München gegen Frankreich (0:1) getragen hatte. «Das ist nicht nur eine einmalige Aktion, umso wichtiger ist es, dass es über die EM andauert. Ich weiss, dass die Mannschaft dahinter steht», sagte Rudolph.

Das LGBTIQ-feindliche Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orbán. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fussball-EM in Deutschland geworden. «Es macht bei solchen Spielen noch einmal mehr Sinn – es ist wichtig, dass solche Aktionen nicht mehr verboten werden», sagte Rudolph. Der Sport dürfe sich nicht verstecken und müsse zu seinen Werten stehen.

Der LSVD richtet am 26. Juni zudem die digitale Demonstration «SportPride 2021» aus für die Sichtbarkeit und Unterstützung aller LGBTIQ im Sport.



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