«Ich habe Angst, dass ich meiner Mutter weggenommen werde»
Wie ein 11-jähriges trans Mädchen in Texas für seine Rechte kämpft
Die 11-jährige trans Aktivistin Kai Shappley appelliert an die texanischen Gesetzgeber*innen, sie sollen aufhören, sie anzugreifen. Denn sie befürchtet, ihrer unterstützenden Mutter «weggenommen» zu werden.
Anfang der Woche versammelten sich Demonstrant*innen vor dem Texas Capitol, um gegen die Politik von Gouverneur Greg Abbott zu protestieren: Er hatte die Kinderschutzbehörde des Bundesstaates angewiesen, gegen Eltern zu ermitteln, deren minderjährige Kinder sich geschlechtsangleichenden Behandlungen unterziehen (MANNSCHAFT berichtete).
Der republikanische Gouverneur nannte in seinem Erlass etwa die Verabreichung pubertätshemmender Medikamente, weitere Hormontherapien oder Operationen als nicht erlaubte Behandlungsformen. Das Justizministerium sprach dabei von einer «Verschmelzung von Medizin und fehlgeleiteter Ideologie».
Zwar hatte ein Richter solche Ermittlungen vorübergehend gestoppt, aber LGBTIQ-Aktivist*innen bleiben wachsam. Schliesslich hat der Generalstaatsanwalt von Texas, Ken Paxton, angekündigt hat, dass sein Büro Berufung gegen das Urteil einlegen wird. Sowohl Paxton als auch Abbott stellen sich dieses Jahr zur Wiederwahl.
Besonders beeindruckend ist der Kampf gegen diese Politik von Kai Shappley: eine trans Aktivistin, die sich in ihrem Twitter-Account u.a. als «künftige Präsidentin» und Dolly-Parton-Fan bezeichnet und dieses Jahr Finalistin für die Auszeichnung «Kid of the Year» des Time Magazine ist. Kai ist 11 Jahre alt, und ihr Kampf währt schon einige Jahre.
Diese Woche erkärte Kai gegen über den Demonstrierenden, sie wolle nur, dass der Gouverneur aufhöre, trans Jugendliche anzugreifen. Und sie appelierte an Journalist*innen und Filmemacher*innen, sich für trans Rechte einzusetzen. Am Ende ihrer Rede bat sie, wer auch immer Dolly Parton persönlich kenne, man möge ihr ausrichten, sie anzurufen.
Kai erklärte diese Woche in einer Rede laut PinkNews, Erwachsene sollten trans Kinder wie jedes andere Kind behandeln. «Erwachsene sollen Kinder schützen, nicht Kinder und ihre Familien verletzen.»
Ich würde meine Zeit lieber damit verbringen, ein Kind zu sein.
Die trans Aktivistin erzählte davon, wie ihre Mutter in Tränen ausbrach, als sie erfuhr, dass der Bundesstaat Texas versuchte, «geschlechtsbejahende Fürsorge als Kindesmissbrauch einzustufen». Kai weiter: «Ich habe Angst, dass ich meiner Mutter weggenommen werde: Das ist der schlimmste Gedanke von allem.»
Kai erklärte, es mache sie wütend, dass sie es den Erwachsenen immer wieder erklären müsse. Denn: «Ich würde meine Zeit lieber damit verbringen, ein Kind zu sein.»
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