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Homophobie in Berlin: Polizei sucht weiter nach den Schlägern

Es passierte am Freitagnachmittag in Kreuzberg: Ein 42-jähriger Fahrradfahrer wurde am Oranienplatz von zwei Männern homophob beleidigt und zu Boden geschlagen. Er war mit den Männern in Streit geraten, weil er mit seinem Fahrrad ihrem ungünstig geparkten Auto ausweichen musste. Als der Mann am Boden lag, kam ein dritter Angreifer dazu und trat gemeinsam mit den beiden auf den Radfahrer ein. Die Täter entkamen unerkannt.

Die Polizei sucht weiter nach den Tätern. „Der Staatsschutz ist eingeschaltet, das LKA ermittelt in alle Richtungen, eine heiße Spur liegt aber noch nicht vor”, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) verurteilte die Tat. „Eine solche Attacke betrifft immer uns alle. Es darf in Berlin keinen Raum für Diskriminierung und Gewalt geben, in unserer Stadt verteidigen wir Vielfalt, Respekt und die Freiheit im gesellschaftlichen Miteinander.”


Hasskriminalität gegen die Mitglieder der LGBTI-Gemeinde gibt es fast täglich in Berlin. Wie der Report des schwulen Anti-Gewalt-Projektes Maneo zeigt, der im Sommer veröffentlicht wurde, gab es im Vorjahr 291 Taten – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. „Queere Menschen werden beleidigt, bedroht oder körperlich angegriffen, weil sie sind, wie sie sind – weil sie sichtbar sind und erkannt werden“, sagt Maneo-Leiter Bastian Finke. Am häufigsten kämen Körperverletzungen vor (32 Prozent). Es folgen Nötigungen und Bedrohungen (26 Prozent), Beleidigungen (19 Prozent) und Raubstraftaten (14 Prozent).


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