Homophober Übergriff in Berlin Prenzlauer Berg
Unbekannte verletzten am Freitagabend zwei junge Männer in Prenzlauer Berg. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, war das Paar (17 & 18) nach eigenen Angaben in einer S-Bahn in Fahrtrichtung Storkower Straße unterwegs.
Als der Zug am Bahnhof Schönhauser Allee hielt und sich die Türen öffneten, soll das Paar plötzlich von drei Männern attackiert und aus dem Zug gestoßen worden sein. Die beiden fielen zu Boden und wurden noch mehrmals geschlagen sowie getreten. Beide Männer erlitten Verletzungen bei dem Übergriff. Ihnen gelang schließlich selbst die Flucht, indem sie in eine andere S-Bahn rannten. Die Schläger flüchteten ebenfalls.
Die Angegriffenen begaben sich zunächst in ärztliche Behandlung und zeigten die Tat am Samstagabend bei der Polizei an.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums zählte die Bundesregierung im ersten Halbjahr 2017 rund 27 Prozent mehr Straftaten gegen queere Menschen in Deutschland als im ersten Halbjahr 2016; bereits im Vorjahr hatte man einen Anstieg verzeichnet. Die Gesamtzahlen für das vergangene Jahr werden im Frühjahr erwartet. Nicht jeder homophobe Übergriff wird der Polizei gemeldet. Die offiziellen Zahlen sind nach Ansicht von Experten nur ein kleiner Ausschnitt der Realität – die Dunkelziffer wird bei der Berliner Staatsanwaltschaft auf 80 bis 90 Prozent geschätzt.
Bei der Berliner Polizei gibt es seit 26 Jahren die Stelle eines Ansprechpartners bzw. einer Ansprechpartnerin für LGBTI. Bis Anfang 2017 bildete die Hauptstadt darin eine Ausnahme. Dann zog Hamburg nach und schuf als zweites Bundesland zwei Vollzeitstellen. (Mehr zum Thema Opferhilfe und die Zusammenarbeit der Community mit den Behörden in Berlin.)
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