Mann aus Homohass mit Warnbake geschlagen und verletzt
Die drei Täter und zwei Mitwisser entkamen
Homohass in Berlin: Am Samstag früh wurde ein Mann in Schöneberg geschubst, geschlagen und verletzt.
Ersten Erkenntnissen zufolge wurde der 41-Jährige gegen 5 Uhr von fünf unbekannt gebliebenen Männern in der Frobenstrasse, unweit vom Nollendorfplatz, aus einem Auto heraus angesprochen. Anschliessend sollen dann drei Männer aus diesem Auto ausgestiegen sein und den zuvor Angesprochenen schwulenfeindlich beleidigt und schliesslich zu Boden geschubst haben.
«Die Beschimpfung als Schwuchtel fällt unter Hasskriminalität»
Am Boden liegend, soll er dann mit einer aus einer Halterung genommenen Verkehrswarnbake von einem der Männer geschlagen worden sein. Die drei Tatverdächtigen stiegen dann wieder ins Auto und fuhren in Richtung Bülowstrasse davon. Der 41-Jährige wurde an Arm und Rücken verletzt. Doch zunächst wollte er keine medizinische Hilfe, wie die Polizei berichtet.
Der polizeiliche Staatsschutz beim Berliner Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernommen.
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Im vergangenen Jahr wurden in Berlin insgesamt 559 Fälle mit homo- und transphobem Hintergrund erfasst. Damit hat sich die Anzahl der registrierten Fälle gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel (32%) bzw. 177 Fälle erhöht. In keinem Jahr zuvor wurden so viele Fälle von Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt erfasst wie in 2019, wie MANEO, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, angibt (MANNSCHAFT berichtete).
Zu den Bezirken, in denen LGBTIQ-feindliche Übergriffe am häufigsten vorkommen, zählten die Regionen Schöneberg, Neukölln und Mitte. Erst Ende letzter Woche war ein Mann mit dem Messer verletzt worden – offenbar war das Motiv Homohass (MANNSCHAFT berichtete).
Auch im Schweizer Kanton Freiburg werden jetzt Angriffe gegen LGBTIQ gesondert registriert: Seit Anfang des Jahres wurden sieben Fälle gemeldet (MANNSCHAFT berichtete).
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