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HIV: 10 Jahre Schutz durch Therapie – aber kaum einer weiß es

Schutz durch Therapie
Foto: checkpoint-zh.ch

Menschen mit HIV haben heute bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung eine fast normale Lebenserwartung und können leben wie andere Menschen auch: Job, Familie, unbelastete Sexualität und Familienplanung inklusive. Denn eine gut wirksame HIV-Therapie verhindert auch die Übertragung von HIV. Diese Botschaft ist aber bei vielen aber immer noch nicht angekommen.

Unter einer gut wirksamen Therapie ist HIV beim Sex nicht mehr übertragbar. Mit dieser Botschaft sorgte vor 10 Jahren, am 30. Januar 2008, die Eidgenössische Kommission für Aids-Fragen (EKAF) für Furore. Ihr Statement in der Schweizerischen Ärztezeitung löste große Erleichterung bei HIV-positiven Menschen und ihren Partner_innen aus – und eine heftige internationale Debatte.

Damals hieß es: „Eine HIV-infizierte Person ohne andere STI unter einer antiretroviralen Therapie (ART) mit vollständig supprimierter Virämie ist sexuell nicht infektiös, d. h., sie gibt das HI-Virus über Sexualkontakte nicht weiter, solange folgende Bedingungen erfüllt sind:


  • die antiretrovirale Therapie (ART) wird durch den HIV-infizierten Menschen eingehalten und durch den behandelnden Arzt kontrolliert;
  • die Viruslast (VL) liegt seit mindestens sechs Monaten unter der Nachweisgrenze
  • es bestehen keine Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Erregern (STI).“

Nur rund 10% der Bevölkerung kennt Schutz durch Therapie

10 Jahre später ist eindeutig bewiesen: Die Schweizer hatten Recht. „Schutz durch Therapie“ ist eine anerkannte Safer-Sex-Strategie. Das Wissen über die Nicht-Übertragbarkeit kann Infektionsängste abbauen und so Zurückweisung vermindern. Doch wie die Deutsche AIDS-Hilfe mitteilt, wissen noch immer nur rund 10% der Bevölkerung von der Schutzwirkung der Therapie. Mehr zu den Ansteckungsrisiken bei sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs).

Die Deutsche AIDS-Hilfe informiert im Laufe der kommenden Woche auf ihren Web- und Social-Media-Kanälen ausführlich über das Thema.

Mit einer Aktion namens „Flying Condoms“ werden am 3. Februar 2018 um 11 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin Menschen mit und ohne HIV auf die Schutzwirkung der HIV-Therapie hinweisen. Veranstalter ist der Verein pro plus berlin e.V.



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