Helmut Metzner führt Hirschfeld-Stiftung – Linke.queer «entsetzt»
Der FDP-Politiker war 13 Jahre im LSVD-Bundesvorstand
Helmut Metzner (FDP) wurde vom Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld zum neuen geschäftsführenden Vorstand der Stiftung gewählt.
Der LSVD gratuliert Helmut Metzner zur Wahl und wünscht ihm für das neue Amt viel Erfolg und alles Gute. «Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit. Die anstehenden Aufgaben in der Leitung der Stiftung sind herausfordernd. Die Stiftung benötigt eine dauerhaft bessere finanzielle Ausstattung durch den Bund. Nur so kann sie ihre wichtige Aufgabe effektiv wahrnehmen.» Hier werde der LSVD die Bundesregierung auch an die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Zusage erinnern, die Stiftung dauerhaft im Bundeshaushalt abzusichern.
Während die Stiftung einen Vorstand gewinnt, sei für den LSVD die Wahl auch ein schwerer Verlust. «Mit dem neuen Amt wird Helmut Metzner nach 13 Jahren seine ehrenamtliche Tätigkeit als LSVD-Bundesvorstand und Schatzmeister der Hirschfeld-Eddy-Stiftung aufgeben. Daher schauen wir auf die Wahl auch mit einem traurigen Auge. Wir werden ihn sehr vermissen.»
Für die Wahl des Vorstandes ist eine 2/3 Drittel Mehrheit im Kuratorium zwingend notwendig. Der LSVD hat eine Stimme. Die erneute Wahl war notwendig geworden, weil der im November letzten Jahres gewählte Bewerber sich entschieden hatte, seine Berufung doch nicht anzunehmen (MANNSCHAFT berichtete).
Der langjährige ehemalige Vorstand, Jörg Litwinschuh-Barthel, gratulierte Metzner.
Kritik kommt dagegen von die Linke.queer: Die Bundessprecher*innen von DIE LINKE.queer, Daniel Bache, Lia Becker, Frank Laubenburg und Jenny Luca Renner erklären: «Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld leistet wichtige Arbeit für die Belange von LGBTIQ und wird in der Zukunft dringender denn je gebraucht.» An ihrer Spitze brauche es eine Person, die über ein hohes Mass an Integrationskraft verfüge, überzeugend für Diversität eintrete und die den Communities in ihrer Vielfalt verbunden sei
Vor diesem Hintergrund sei es «unverständlich, wie die Wahl – nach einem in den Worten von Bundesjustizminister Buschmann (FDP) «anspruchsvollen und aufwändigen» Auswahlverfahren – mit Helmut Metzner ausgerechnet auf einen konservativen FDP-Parteikader falle. Die Bundesstiftung sei «keine Versorgungsanstalt». Und weiter: «Diese offensichtliche Geringschätzung der Stiftung und ihrer Arbeit ist unglaublich.»
Metzner sei in der Vergangenheit nicht zuletzt durch seine Glückwünsche für Thomas Kemmerich aufgefallen, der sich mit Stimmen der Höcke-AfD hat zum Thüringer Ministerpräsidenten wählen lassen (MANNSCHAFT berichtete). Seine Tweets auf Twitter sind immer wieder geprägt von der Ablehnung fortschrittlicher Positionen – und einer despektierlichen Haltung gegenüber Frauen.
Frank Laubenburg erklärte zudem, er sei entsetzt.
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