«Hass ist keine Meinung!» – Neue Kampagne gegen Hate Speech

Betroffene von digitaler Gewalt sind nicht allein

Die Verantwortlichen der Kampagne «Hass ist keine Meinung!» (Bild: LSVD, Dirk Lässig)
Die Verantwortlichen der Kampagne «Hass ist keine Meinung!» (Bild: LSVD, Dirk Lässig)

Das Bündnis gegen Homophobie setzt ein Zeichen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Hassrede im Netz und bietet zudem Unterstützung für Betroffene.

«Das wird man ja wohl sagen dürfen?» – ob in einem Instagram-Post, einem Facebook-Kommentar oder als private Nachricht in einem Messenger-Dienst: überall sind Aussagen wie diese im Netz zu finden. Oft tarnen diese einen Sachverhalt, der nichts mit Meinungsfreiheit zu tun hat. Hinter ihnen verbergen sich in vielen Fällen Beleidigungen, Verleumdungen oder Bedrohungen, also Formen digitaler Gewalt, welche den Bestand einer Straftat erfüllen. Als spezifische Form digitaler Gewalt richtet sich Hatespeech insbesondere gegen marginalisierte Gruppen und somit auch gegen queere Personen und deren Communitys.

Mit seiner diesjährigen Kampagne setzt das Bündnis gegen Homophobie zum Jahresbeginn ein starkes Zeichen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Hassrede im Netz und bietet Unterstützung für Betroffene. Unter dem Slogan «Hass ist keine Meinung!» leitet die von der Berliner Agentur Heldisch entworfene Plakatkampagne mit einem QR-Code auf die eigens eingerichtete Seite stopp-hatespeech.de.

Dort wird auf verschiedenste Beratungs- und Anti-Gewaltprojekte verwiesen, die bei digitalen Gewalterfahrungen beratend unter­stützen und rechtliche Möglichkeiten gegen Gewalt im digitalen Raum aufzeigen. Die Message ist simpel: Hatespeech tut weh und kann eine Straftat sein. Im Kampf gegen diese Ungerechtigkeiten sind Betroffene digitaler Gewalt jedoch nicht allein, sondern werden von einer Vielzahl an Beratungs- und Hilfeangeboten unterstützt.

So können sich Betroffene von digitaler Gewalt beispielweise beim Kampagnenpartner HateAid kostenlos beraten lassen. Über eine eigens entwickelte App «MeldeHelden» kann jede Form von digitaler Gewalt, ob Beleidigungen, Verleumdungen, oder Hasskommentare, gemeldet werden. Auch über das HateAid-Meldeformular können sich Menschen niedrigschwellig und unkompliziert mit ihren Fragen an die Organisation wenden.

Die Kampagne ist im Januar 2023 im gesamten Berliner Stadtbild zu sehen. Die Wall GmbH stellt zur Verbreitung der Kampagne über 3’000 Werbeflächen, analog wie digital, im gesamten Berliner Stadtgebiet zur Verfügung, darunter die aufmerksamkeitsstarke Digital Poster Gallery im U-Bahnhof Friedrichstrasse.

Kampagnenmotiv (Bild: LSVD)
Kampagnenmotiv (Bild: LSVD)

 

Kampagnenmotiv (Bild: LSVD)
Kampagnenmotiv (Bild: LSVD)

Das «Bündnis gegen Homophobie» ist ein Projekt des Bildungs- und Sozialwerks des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg e.V., das von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen der Initiative «Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt» (IGSV) gefördert wird. Unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin wurde es 2009 vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V. ins Leben gerufen.

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