Häusliche Gewalt: Ermittlungserfolg durch spezielles Spray
Neue Technologie aus Grossbritannien
Der Einsatz einer speziellen Flüssigkeit zur Überführung von Kriminellen hat in Grossbritannien erstmals zu einer Verurteilung wegen häuslicher Gewalt geführt.
Ein Mann aus der Stadt Wakefield wurde zu einer Haftstrafe von 24 Wochen und einem weiteren zweijährigen Kontaktverbot zu seiner Ex-Partnerin verurteilt, wie die BBC am Freitag berichtete. Der Mann hatte sich über das bereits zuvor für ihn geltende Kontaktverbot hinweggesetzt und sich dem Haus der Frau genähert. Diese hatte ihn von innen mit der sogenannten «SmartWater»-Flüssigkeit besprüht, die in einem Pilotprojekt 200 Frauen in England zur Verfügung gestellt wurde.
In dem Paket, das der Polizei den Nachweis von häuslicher Gewalt erleichtern soll, ist die Flüssigkeit unter anderem in einer Sprayflasche enthalten. Die Flüssigkeit, die auf der Haut bis zu sechs Wochen und auf Kleidung noch länger nachweisbar ist, lässt sich mit blossem Auge nicht erkennen, sondern nur unter ultraviolettem Licht. Die Besonderheit: Durch besondere Chemikalien kann exakt zugeordnet werden, aus welchem Paket die Flüssigkeit stammt, was einen eindeutigen Nachweis über die Verbindung von Opfer und Täter ermöglicht.
«Wenn wir jemanden forensisch markieren, können wir ihn zu einem Standort zurückverfolgen. Wir wissen, wer der Angreifer ist, und wir wissen auch, wer das Opfer ist», sagte der Polizeikommissar Lee Berry, der das Pilotprojekt angestossen hat, der BBC. «Häusliche Gewalt ist sonst oft schwer nachzuverfolgen, weil viele Verbrechen hinter geschlossenen Türen passieren und eine Aussage gegen eine andere steht.»
Die Verantwortlichen hoffen, die SmartWater-Technologie künftig auch in grösserem Ausmass verteilen und in Ermittlungen verwenden zu können. Bislang ist sie bis auf das Pilotprojekt lediglich für den Schutz von teuren Immobilien oder hochwertigen Gütern zum Einsatz gekommen.
Auch in queeren Partnerschaften ist Gewalt keine Seltenheit. So zeigt u.a. eine Studie des University of Michigan’s Center for Sexuality and Health Disparities, dass Menschen in homosexuellen Beziehungen genauso häufig oder sogar häufiger von häuslicher Gewalt betroffen sind als Heteros.
«Ich dachte, ich hätte in meiner Beziehung das perfekte Glück gefunden. Doch eines Abends ging die Gewalt los. Am Ende jener Nacht hatte ich eine gebrochene Nase.» So schilderte etwa Russ Vickery vor ein paar Jahren seine Erfahrungen mit seinem Ex-Freund (MANNSCHAFT+)
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