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Guildo Horn: Deutschland sollte bei ESC «einfach mal pausieren»

Mit dem Geld lieber Kitas bauen?

Guildo Horn
09.05.1998, Großbritannien, Birmingham: Guildo Horn tritt bei der Generalprobe des Grand Prix Eurovision de la Chanson in Birmingham auf (Bild: dpa, Katja Lenz)

Der Sänger und frühere Grand-Prix-Teilnehmer Guildo Horn plädiert angesichts der Pleitenserie für eine deutsche Pause beim Eurovision Song Contest (ESC).

Schweden gewann den ESC zum siebten Mal: Loreen errang zum zweiten Mal für ihr Land den Sieg bei der grössten Musikshow der Welt. 2012 war ihr das mit «Euphoria» gelungen, 2023 schaffte sie es mit dem recht ähnlich klingenden «Tattoo». Bislang war nur der Ire Johnny Logan zweimaliger ESC-Sieger. Finnland wurde in der Nacht zum Sonntag Zweiter, gefolgt von Israel, Italien, Norwegen und der Ukraine. Deutschland landete mal wieder ganz hinten (MANNSCHAFT berichtete).

Über die Punktevergabe wunderte sich in der ESC-Nacht auch die «Harry Potter»-Autorin J.K. Rowling.

Something’s gone wrong. Germany haven’t got any points yet. #Travesty #Eurovision2023

— J.K. Rowling (@jk_rowling) May 13, 2023

«Das Licht am Ende des Tunnels scheint leider aus», schrieb der 60-Jährige in der Nacht zum Montag in einem Facebook-Post. «Mein Tipp: Einfach mal pausieren und das gesparte Geld (Deutschland ist ja einer der grossen Geldgeber des ESC) vernünftig investieren.» Ihm fielen eine Menge nützlicher Dinge ein, etwa der Bau von Kitas oder die Unterstützung der Tafel. «Vielleicht dann in ein paar Jahren mit einem neuen verantwortlichen Kreativteam nochmal mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins einsteigen. Das hilft beim Musizieren nämlich ungemein!»


Horn trat vor 25 Jahren beim ESC 1998 in Birmingham an. Der Trierer kam damals mit dem Lied «Guildo hat Euch lieb!» auf Platz sieben (MANNSCHAFT berichtete).


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Er fühle sich in Deutschland beim ESC «an unsere aktuelle Fussballnationalmannschaft erinnert», schrieb Horn auch. «Seit Jahren bleiben die Erfolge aus, aber auf Funktionärsebene wagt man keinen echten Neuanfang und rührt ständig in derselben klebrigen Schüssel.» So werde das aber nix.


Warum Deutschlands Rock-Band Lord Of The Lost «in solch einem mittelmässigen Starterfeld» ganz hinten landete, sei ein Zeichen dafür, dass Deutschland gerade kein Liebling in Europa zu sein scheine, meinte Horn. «Über das Warum gäbe es einiges zu spekulieren. Das tue ich vielleicht mal, wenn ich noch älter bin.»

Er jedenfalls könne sich an kein Lied aus dem Song-Contest-Finale erinnern, schrieb der Sänger. «Richtig mitgenommen wurde ich zu keinem Zeitpunkt.» Der Titel der schwedischen Wiederholungssiegerin Loreen sei der zweite Aufguss von längst Erlebtem.

Der Act hat überhaupt nicht das Ergebnis erzielt, das wir uns gewünscht haben.

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) will nach der erneuten Pleite beim Eurovision Song Contest (ESC) Ursachenforschung betreiben. «Wir sind mit einem aussergewöhnlichen Act gestartet, der überhaupt nicht das Ergebnis erzielt hat, das wir uns gewünscht haben. Das ist sehr, sehr enttäuschend und ernüchternd», sagte der Chef des ARD-Teams für den Contest beim NDR, Andreas Gerling, laut Mitteilung vom Sonntag.

«Wir hatten im Auswahlverfahren auf die Ausweitung der musikalischen Genres gesetzt. Der Diskussion und Überlegung, warum auch dieser Titel beim ESC nicht verfangen hat, müssen und werden wir uns jetzt stellen.» Der Sender bedanke sich herzlich bei Lord Of The Lost, «die sich mit uns begeistert auf dieses ungewöhnliche ESC-Abenteuer eingelassen haben».

Mit «Because Of You» vertrat der offen schwule Sänger Gustaph Belgien: Es lebe die queere Wahlfamilie! (MANNSCHAFT berichtete).


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