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Göttingen erlaubt Frauen Oben-ohne-Schwimmen an bestimmten Tagen

Eine Reaktion auf einen als transfeindlich kritisierten Vorfall

Schwimmbad
Foto: Pixabay

Vom 1. Mai an dürfen Frauen an bestimmten Tagen ohne Oberkörperbekleidung Schwimmbäder in Göttingen besuchen.

Der Sportausschuss der Stadt im Süden Niedersachsens sprach sich am Dienstag für eine entsprechende Regelung aus, wie ein Stadtsprecher am Mittwoch sagte. Demnach ist das nun samstags und sonntags erlaubt.

Die Regelung gilt nach Angaben des Sprechers für alle Schwimmbäder, die von der Göttinger Sport- und Freizeitgesellschaft betrieben werden. Zunächst sei eine Testphase bis zum 31. August vorgesehen. Zuvor hatte das Göttinger Tageblatt darüber berichtet.

Politik und Gesellschaft haben in Göttingen in den vergangenen Wochen intensiv über das Thema diskutiert, nachdem eine Frau aus einem Badeparadies Eiswiese verwiesen wurde und Hausverbot erhielt. Sie hatte ihre Brüste beim Baden nicht bedeckt, weil sie sich nicht als Frau identifiziert hat. Das Schwimmbad sah sie aber als Frau an und sprach deswegen auch von einem Verstoss gegen die Badeordnung.


Eine Aktivistin der Initiative Gleiche Brust für Alle hatte zu dem Fall erklärt: Weiblich gelesene Menschen riskierten für diese Selbstverständlichkeit nicht nur irritierte oder verurteilende Blicke, sondern eine Anzeige oder ein Hausverbot! «Das wollen wir nicht länger hinnehmen», erklärte laut Portal Pressenza.

Ein anderes Mitglied nannte den Besuch des Schwimmbads «für nonbinäre Menschen Horror: Sie würden gezwungen, sich so zu kleiden, wie sie von Aussenstehenden gelesen werden. Wer weiblich gelesen wird, muss seinen Oberkörper bedecken, andernfalls droht der Rausschmiss.»

Die betroffene Person erklärte, sie habe einfach einen entspannten Nachmittag im Badeparadies verbringen wollen. «Stattdessen erlebte ich zwei Bademeister, die mich unter Androhung der Polizei dazu zwingen wollten, mir ein Oberteil anzuziehen – nur weil ich Brüste habe.» Wegen dieser Einkategorisierung als weiblich wurde ihr abgesprochen, selbst darüber zu entscheiden, welche Badekleidung dier Person gern tragen möchte.


Was ist da los in Deutschland? Nackte Brüste von Frauen sind FKK – bei Männern aber nicht? (MANNSCHAFT berichtete). Die Ungleichbehandlung stinkt auch Madonna (MANNSCHAFT berichtete).


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