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Kampf um die Brustwarze: Madonna kritisiert Richtlinien auf Instagram

Das Problem kennen auch queere Fotograf*innen

Madonna
Foto: Instagram/Madonna

Madonna hat die Richtlinien auf Instagram in Bezug auf freizügige Fotos von Nutzerinnen kritisiert.

«Ich finde es immer noch erstaunlich, dass wir in einer Kultur leben, die es zulässt, dass jeder Zentimeter des weiblichen Körpers gezeigt wird, ausser der Brustwarze. Als ob das der einzige Teil der weiblichen Anatomie wäre, der sexualisiert werden könnte», schrieb die 63-Jährige am Donnerstag (Ortszeit) zu einer Fotoserie, auf der sie in Unterwäsche zu sehen ist.

 

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An mehreren Stellen verdeckte Madonna dabei auf den Bildern eine Brustwarze mit einem Herz-Emoji. Die Fotos hatte sie nach eigenen Worten zuvor ohne die Emojis hochgeladen – diese Fotoreihe sei dann gelöscht worden, schrieb die Sängerin.

In den Instagram-Richtlinien heisst es zum Verbot von Nackt-Fotos: «Das gilt auch für Fotos, Videos und einige digital erstellte Inhalte, auf denen Geschlechtsverkehr, Genitalien und Nahaufnahmen nackter Gesäße zu sehen sind. Dazu gehören auch bestimmte Fotos weiblicher Brustwarzen.» Im Kontext des Stillens, der Entbindung, oder um auf gesundheitliche Themen aufmerksam zu machen, seien weibliche Brustwarzen aber erlaubt. Ähnliche Regeln gelten auch auf Facebook. Männliche Brustwarzen sind auf beiden Plattformen von der Regelung ausgenommen.


Unter dem Hashtag #FreeTheNipple (dt. Befreit die Brustwarze) berichten Frauen immer wieder darüber, dass Bilder, auf denen ihre Brustwarzen zu sehen sind, von verschiedenen Plattformen ohne Vorwarnung gelöscht werden.

Das ist übrigens kein amerikanisches Pänomen: Nackte Brüste von Frauen gelten auch in Deutschland als FKK – bei Männern aber nicht (MANNSCHAFT berichtete).

Das kennt auch Camilla Storgaard, die u.a. queere Frauen fotografiert und bereits 2018 inVice erklärte, sie habe ständig Probleme mit Facebook, weil sie Bilder gepostet hatte, auf denen weibliche Nippel zu sehen waren. «Nachdem ich einige Male für 30 oder mehr Tage gesperrt wurde, habe ich den Kampf aufgegeben und angefangen, meine Arbeit zu zensieren.»


 

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Auch der schwule Fotograf Florian Hetz klagte gegenüber Vice: «Meine Kreativität zeigt sich auf den sozialen Netzwerken nur eingeschränkt, weil ich nur einen winzigen Bruchteil meiner Arbeiten zeigen kann.» Der familienfreundliche Teil sei zwar nicht irrelevant, verliere aber ohne den Kontrast mit den anderen Arbeiten an Spannung, sagt Hetz.

Hetz veröffentlicht dieser Tage gemeinsam mit dem Wiener Verlag Paper Affairs seinen neuen Bildband «Aiko».


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