Georgine Kellermann feiert angepasste Geburtsurkunde
Die WDR-Journalistin hatte sich 2019 als trans geoutet
Mit 62 hat sich die WDR-Journalistin Georgine Kellermann im vergangenen Jahr als trans geoutet. Nun wurde ihre Geburtsurkunde vom Standesamt Ratingen geändert, wie sie auf Twitter mitteilte.
Georgine Kellermann gehört – neben Anastasia Biefang und Tessa Ganserer – zu den bekanntesten trans Frauen Deutschlands. Die Leiterin des WDR-Lokalstudios in Essen hatte im September 2019 ihr Coming-out als trans Frau.
Nun wurde auch ihre Geburtsurkunde in Ratingen bei Düsseldorf geändert, die sie stolz auf Twitter zeigte. Dazu erklärte die Journalistin, dies sei so etwas wie ihr dritter Geburtstag. Das Coming-out im letzten September habe sie ebenfalls als Geburtstag registriert.
Beim Westdeutschen Rundfunk sei in ihrem Team alles ganz normal gelaufen, berichtete sie im Mai im WDR-Interview. «Ich habe den Eindruck, dass ich in meiner «wirklichen Rolle» genauso akzeptiert werde wie vorher. Ich glaube sogar noch ein bisschen mehr. Es kommen Leute zu mir und sagen, dass sie das ehrlicher finden, dass sie mich als Freundin sehen. Da wird mir warm ums Herz.»
Queerer Karnevalsverein im Rheinland sagt Session ab
Dabei wollte sich Kellermann eigentlich erst in der Rentenzeit outen. Sie hatte Sorge, dass das in der Öffentlichkeit nicht voneinander getrennt würde: «die journalistische Kompetenz – ich habe ja durchaus einige ordentliche Jobs abgeliefert – und die soziale Kompetenz, von der ich glaubte, dass man die hinterfragen würde.» Das sei aber nicht passiert.
Stattdessen sei sie nun Vorbild auch für viele Kolleg*innen. Sie bekomme Briefe von Menschen aus dem WDR, die ihr Coming-out noch nicht hinter sich haben.
Sie fühle sich nach dem eigenen Coming-out voller Energie. «Jetzt lebe ich viel bewusster als vorher. Wenn ich morgens aufstehe – wie gut es mir inzwischen geht!» Und sie spüre jeden Tag richtige Lust zu leben.
Nicht alle trans Frauen machen ähnlich positive Erfahrungen: So wird die trans CDU-Kommunalpolitikerin Laura Kasprowski angefeindet und beleidigt. Die Junge Union erwägt rechtliche Schritte wegen Hate Speech (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
News
Neuer Umfragerekord für AfD in Sachsen-Anhalt
In einem Jahr wird in Sachsen-Anhalt gewählt. Die queerfeindliche AfD liegt in den Umfragen vorn und baut ihren Vorsprung noch aus. Auch Alice Weidel legt bei Sympathiewerten zu.
Von Newsdesk/©DPA
Gesellschaft
Deutschland
Schweiz
Drag Queens gegen Zombies – und mehr queere Filmhighlights in Genf
Das Geneva International Film Festival präsentiert erstmals wieder zahlreiche Produktionen, die queere Lebensrealitäten, Geschichte und Körperlichkeit in den Fokus rücken.
Von Newsdesk Staff
News
Drag
Kultur
Film
Gesundheit
Deutschland gibt 2,5 Millionen Euro für Aids-Programm der UN
Mit dem Rückzug der USA aus internationalen Organisationen wird für viele Gesundheitsprojekte das Geld knapp. Die deutsche Bundesregierung will ein wichtiges Programm weiter unterstützen. Derweil gibt es in Europa wieder mehr Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten
Von Newsdesk/©DPA
HIV, Aids & STI
Österreich
Deutschland
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News