Generalvikare fordern Verzicht auf arbeitsrechtliche Sanktionen
Etwa beim Eingehen der Ehe zweier homosexueller Partner*innen
Elf Generalvikare der katholischen Kirche haben einen Verzicht auf arbeitsrechtliche Sanktionen für kirchliche Mitarbeiter wegen ihrer privaten Lebensführung gefordert.
In einem offenen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sprechen sie sich dafür aus, die Neuformulierung des kirchlichen Arbeitsrechts bis zum Sommer abzuschliessen.
Das Arbeitsrecht dürfe kein Instrument sein, um eine kirchliche Sexual- und Beziehungsmoral durchzusetzen, die ohnehin zur Diskussion stehe und die die Lebenswirklichkeit von Menschen ausser Acht lasse, heisst es in dem am Montag veröffentlichten Brief der hochrangigen Kirchenmitarbeiter.
Generalvikare sind die Stellvertreter eines Bischofs in allen Verwaltungsaufgaben. Nach Mitteilung des Hamburger Generalvikars Pater Sascha-Philipp Geißler haben den Brief neben ihm auch die Generalvikare von Berlin, Essen, Hildesheim, Limburg, Magdeburg, Münster, Paderborn, Speyer und Trier sowie vom Militärbischofsamt unterzeichnet.
«Es muss sichergestellt werden, dass es keine arbeitsrechtlichen Sanktionen für das Eingehen einer zivilen gleichgeschlechtlichen Ehe oder einer zivilen Wiederheirat bei bestehender kirchenrechtlich gültig geschlossener Erstehe mehr gibt», sagte Geißler laut Mitteilung.
Die Generalvikare nehmen mit ihrem Vorstoss auch Bezug auf die Initiative #OutInChurch und auf die jüngste Synodalversammlung. Beide hätten dazu beigetragen, das Schweigen zu den unzähligen Leidensgeschichten zu überwinden, die das kirchliche Arbeitsrecht seit Jahrzehnten hervorrufe. Gleichwohl erlebten Mitarbeitende der Kirche nach wie vor eine «Kultur der Angst», die belastend und verletzend sei und Menschen psychisch oder physisch krank werden lasse. (MANNSCHAFT berichtete).
Nach dem grossen Erfolg von 2021 ist auch dieses Jahr am 10. Mai die Aktion #liebegewinnt geplant. Dabei handelt es sich um eine Segnungsaktion für alle Paare, explizit aber für LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating
Sport
Caster Semenya kriegt vor Gericht teilweise recht
Die südafrikanische Läuferin Caster Semenya hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Schweiz teilweise gewonnen.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Schweiz
International
People
Von Trash-TV zu Ultramarathon: Emanuel Brunner braucht den Kick
Emanuel Brunner kommt im Dschungel an seine Grenzen. Was Realityshows mit Sportevents gemeinsam haben und warum es ihn immer wieder in Extremsituationen zieht.
Von Greg Zwygart
Sport
Fitness
Leben
Bi