«Genderideologie in massivem Gegensatz zur biblischen Anthropologie»
Das Thema ist auch innerkirchlich höchst umstritten
Der konservative Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer schiesst einmal mehr gegen die Reformbewegung «Synodaler Weg» – und will unbedingt über das Gendern reden.
In einem offenen Brief an das Präsidium des «Synodalen Weges», den sein Bistum am Dienstag verschickte, kritisiert er, dass eine Debatte über die «auch ausserhalb der Kirche höchst umstrittene Genderschreibweise» vom Präsidium verschoben worden sei.
«Das Thema ist höchst umstritten – nicht nur in allen Bereichen der Gesellschaft, sondern auch innerkirchlich», teilte Voderholzers Sprecher Clemens Neck mit. «Steht doch die Genderideologie in massivem Gegensatz zur biblischen Anthropologie.»
«Ich protestiere gegen diese Vorgehensweise», schreibt Voderholzer in dem Brief. «Wieder einmal setzt sich das Präsidium / Erweiterte Präsidium über einen Wunsch der Mitglieder der Synodalversammlung hinweg.»
Die Debatte müsse aus seiner Sicht unbedingt bei der dritten Synodalversammlung im Februar geführt werden – und nicht erst später. Dies sei zuvor auch so vereinbart worden, an diese Vereinbarung halte das Präsidium sich nun aber nicht und habe die Debatte nicht auf die Tagesordnung für die Synodalversammlung gesetzt.
Voderholzer forderte den Tagesordnungspunkt «Gender-Schreibweise in Texten des Synodalen Weges». Denn: «Diese Debatte muss logischerweise vor dem endgültigen Beschluss von Texten des Synodalen Weges geführt werden.»
Im sogenannten Synodalen Weg befassen sich katholische Kirchenvertreter und Laien in einzelnen, Foren genannten Arbeitsgruppen mit Fragen der Sexualmoral, etwa auch was Segnungsgottesdienste für homosexuelle Paare betrifft, des Priestertums und der Rolle der Frau innerhalb der katholischen Kirche (MANNSCHAFT berichtete). Voderholzer gilt – ebenso wie der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki – als entschiedener Gegner dieses Reformprozesses und meldet sich immer wieder kritisch dazu zu Wort.
Auch zahlreiche weltliche Prominente äussern sich immer wieder zum Gendern. So auch kürzlich der Entertainer Jürgen von der Lippe. Er sagte: «Wär ich queer, wäre ich beleidigt» (MANNSCHAFT berichtete).
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