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Gelassen alt werden – auch mit HIV

ViiV Healtcare
Bild: ViiV Healtcare

Als HIV und Aids Anfang der 1980er Jahre auftauchten, ging es in den ersten Jahren hauptsächlich darum, das Leben der Menschen möglichst lange zu erhalten. Niemand konnte sich damals vorstellen, wie schnell sich der medizinische Fortschritt entwickeln würde und dass bei erfolgreicher Therapie auch mit HIV ein normales Leben möglich sein wird.

Eine HIV-Diagnose bedeutete früher häufig, sich mit einer begrenzten Lebensspanne konfrontiert zu sehen. Heute können Menschen mit HIV dank wirksamer Therapien ein gutes und langes Leben führen. Die HIV-Therapie hat sich als lebensrettend erwiesen, indem sie die Viruslast effektiv kontrolliert und das Immunsystem stärkt. Sie hat nicht nur die Lebenserwartung von Menschen mit HIV erheblich verlängert, sondern auch dazu beigetragen, dass sie mittlerweile ein erfülltes und langes Leben führen können.

Mittlerweile sind wir in der glücklichen Lage, dass sich HIV-positive Menschen mit dem Altwerden beschäftigen, denn bereits die Hälfte aller in Deutschland mit HIV lebenden Menschen ist über 50 Jahre alt.1 Aber wie gelingt es, auch mit HIV gelassen alt zu werden?

Das Risiko für Alterserkrankungen minimieren
Eine HIV-Infektion erhöht das Risiko, das Altern zu beschleunigen. Studien legen nahe, dass HIV mit einer chronischen Entzündungsreaktion im Körper, der sogenannten Inflammation, einhergeht.2 Diese anhaltende Entzündung kann die Entwicklung von altersbedingten Krankheiten beeinflussen. Daher empfiehlt sich für Menschen mit HIV eine sorgfältige und regelmässige Kontrolle der relevanten Laborwerte im Rahmen der regulären Termine bei dem*der Schwerpunktärzt*in, um das Risiko von altersbedingten Erkrankungen zu minimieren und die Gesundheit langfristig zu erhalten.

Wie wichtig sind Vorsorgeuntersuchungen?
Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen sind dabei von grosser Bedeutung zur Erhaltung der Langzeitgesundheit. Sie helfen, mögliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen, im besten Fall in einem Stadium, in dem sie leichter und bestenfalls noch ohne Medikamente behandelbar sind.
Einige Studien legen nahe, dass Krebserkrankungen bei HIV-positiven Menschen im Vergleich zu HIV-negativen Menschen vermehrt und in jüngeren Jahren auftauchen.3 Um beispielsweise das Risiko für Krebserkrankungen zu verringern, werden Untersuchungen wie die Mammographie, die Magen- und Darmspiegelung oder auch Abstriche zur Früherkennung von Anal-Karzinomen empfohlen.

Osteoporose (Knochenschwund) tritt bei Frauen nach der Menopause und auch bei älteren Männern gehäuft auf. Daher ist es ratsam, auch die Knochendichte regelmässig überprüfen zu lassen und in Absprache mit einem*r Expert*in Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin D zum Erhalt der Knochengesundheit einzunehmen. Da die Knochendichte auch durch mangelnde Aktivität abnimmt, kann jede Bewegung – zum Beispiel die Treppen zu nehmen, statt den Aufzug zu benutzen – dieser Entwicklung vorbeugen.

Der*die Schwerpunktärzt*in steht in Fragen der Vorsorge hilfreich zur Seite und kann einschätzen, wann welche Vorsorgeuntersuchungen Sinn machen.

Welchen Unterschied macht der eigene Lebensstil?
Unabhängig von Vorsorgeuntersuchungen lassen sich die persönlichen Risiken für altersbedingte Erkrankungen durch einige Verhaltensveränderungen reduzieren. Neben regelmässiger Bewegung ist es von Vorteil, rauchfrei zu leben und das Normalgewicht zu halten. Zudem leistet eine gesunde Ernährung einen wichtigen Beitrag. Generell ist ein achtsamer Lebensstil der Gesundheit zuträglich und kann im Alter bessere Voraussetzungen zur Vermeidung von Erkrankungen liefern, ganz unabhängig vom HIV-Status.

Wechselwirkungen der Medikamente vermeiden
Doch selbst bei der besten Vorsorge und dem gesündesten Lebensstil lassen sich Erkrankungen leider nicht immer verhindern. Die gleichzeitige medikamentöse Therapie von altersbedingten Erkrankungen und einer HIV-Infektion erfordert eine sorgfältige Abstimmung der einzelnen Medikamente, um Wechselwirkungen zu vermeiden und unerwünschte Effekte zu minimieren. Der*die Schwerpunktärzt*in oder Apotheker*in sollten besonders bei Einnahme neu verordneter Medikamente informiert werden, um die Wirksamkeit der Behandlungen aufrechtzuerhalten und sie aufeinander abzustimmen.

Im Grunde gelten für alle Menschen – unabhängig vom HIV-Status – ähnliche Regeln, wie sich die eigene Gesundheit langfristig erhalten lässt. Mit einem guten Bewusstsein für den eigenen Körper sowie entsprechender Achtsamkeit und Selbstfürsorge kann man dem Altwerden gelassen entgegensehen.

Weitere Informationen zum Leben mit HIV sowie persönliche Geschichten von HIV-positiven Menschen findest du unter www.livlife.de

CL ID: NP-DE-HVU-ADVR-240001


Referenzen:

1 RKI Epidemiologisches Bulletin 47/2022

2 International Association of Providers of AIDS Care (IAPAC). Fact Sheet: HIV and Inflammation. 2021.

3 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ). AIDS und HIV: Steigert die Infektion das Krebsrisiko? 2016 [Verfügbar auf: https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/aids-und-krebs.php]

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