Gedenken an homosexuelle Opfer im Nationalsozialismus
Am Denkmal im Tiergarten wurden Kränze niedergelegt
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat in Berlin mit Kranzniederlegungen an die homosexuellen Opfer im Nationalsozialismus erinnert.
Der Gedenktag am 27. Januar soll in diesem Jahr insbesondere den verfolgten Angehörigen sexueller Minderheiten gewidmet werden, heisst es in einer Mitteilung des Bundestags. Bas besuchte am Mittwoch die Gedenktafel «Rosa Winkel» am Nollendorfplatz und das Denkmal im Tiergarten für homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus. Homosexuelle Gefangene mussten in den Konzentrationslagern zur Erkennung rosafarbene Winkel an ihrer Kleidung tragen.
An dem Gedenken beteiligte sich auch Maneo, das schwule Opferhilfe-Projekt aus Berlin. Gemeinsam mit Bas sowie Jörn Oltmann, dem Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, Stefan Böltes, dem Vorsitzenden des Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg, Ulrich Kessler, LSVD, und weiteren Personen, Institutionen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen wurde an die Opfer des Nationalsozialismus in Schöneberg erinnert.
Insgesamt etwa 50’000 Männer wurden im NS-Regime nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung wegen ihrer Homosexualität zu Freiheitsstrafen verurteilt. Mindestens 5000 bis 6000 von ihnen wurden in Konzentrationslagern ermordet.
Letztes Jahr fand eine Gedenkfeier zum 77. Jahrestag der Befreiung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück in Brandenburg statt, erstmals mit explizitem Gedenken an die verfolgten und ermordeten Lesben. Lange hatten Aktivist*innen und Historiker*innen dafür gekämpft, dass lesbische Ravensbrückhäftlinge einen Platz in der Geschichte haben (MANNSCHAFT berichtete).
Der Holocaust-Gedenktag erinnert an den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee: Am Freitag wird in einer Gedenkstunde im Bundestag der Opfer gedacht. Neben Bundestagsabgeordneten werden auch die Holocaust-Überlebende Rozette Kats, die Schauspielerin und Kabarettistin Maren Kroymann und der Schauspieler Jannik Schümann teilnehmen (MANNSCHAFT berichtete).
Nach der tödlichen Attacke auf Malte C. beim CSD in Münster: Prozessauftakt soll im Februar sein (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Kommentar
Trenne nicht LGB und TIQ – denn es tut ihnen weh!
Immer mehr Queers sind offenbar bereit, sich hinter die Kampagne «Drop the T» zu stellen – wollen trans Personen aus der Community ausschliessen oder zumindest nicht für ihre Belange und Rechte kämpfen. Das ist nicht zuletzt geschichtsvergessen, kommentiert unser Autor.
Von Sören Kittel
LGBTIQ-Rechte
Queerfeindlichkeit
Schwul
TIN
Lesbisch
Interview
Eine kurze Geschichte der queeren Kunst: «Umarme die Unschärfe!»
Dawn Hoskin spricht über ihr wegweisendes neues Buch, das jetzt auf Deutsch erschienen ist.
Von Marvin Wittiber
Queerfeindlichkeit
Ausstellung
Unterhaltung
Buch
Kunst
USA
Florida übermalt Gedenk-Zebrastreifen für «Pulse»-Opfer
2016 tötete ein Angreifer in einem queeren Nachtclub in Orlando 49 Menschen. Ein bunter Zebrastreifen erinnerte bis diese Woche an die Opfer. Jetzt ist er weg.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
International
Arbeitswelt
Sexwork in Berlin: «Lieber weniger verdienen als Kunden verlieren»
Rund 1950 Sexarbeiter*innen sind laut Sozialverwaltung in Berlin gemeldet – deutlich mehr als im vergangenen Jahr: Etwa ein Jahr zuvor waren es noch rund 1270. Wir haben mit dem trans Sexarbeiter Caspar gesprochen – über Gewalt, das Prostituiertenschutzgesetz und dessen Wirksamkeit.
Von Kriss Rudolph
HIV, Aids & STI
Lust
Deutschland
TIN