Fussballerinnen häufiger homophob beschimpft als Fussballer

Verglichen wurden die Weltmeisterschaften 2022 und 2023

Megan Rapinoe im WM-Finale 2019 (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Megan Rapinoe im WM-Finale 2019 (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

In den sozialen Medien wird auch mal gepöbelt – prozentual gesehen häufiger gegen Fussballerinnen als gegen Fussballer. Das geht aus einem FIFA-Report hervor.

Im Vergleich der Weltmeisterschaften 2023 und 2022 sind Fussballerinnen in den sozialen Medien prozentual gesehen häufiger Opfer von Beleidigungen als ihre männlichen Kollegen. Das geht aus einem am Montag durch den Weltverband FIFA veröffentlichten Report hervor. Demnach liege der Anteil der beschimpften Spielerinnen um 29 Prozent über dem der beschimpften Spieler.

Die FIFA hatte laut eigenen Angaben bei der WM der Frauen 2023 in Australien und Neuseeland (MANNSCHAFT berichtete) 5,1 Millionen Social-Media-Beiträge in 35 verschiedenen Sprachen auf beleidigende Inhalte hin analysiert. Bei der Männer-WM 2022 in Katar waren gut viermal so viele Beiträge untersucht worden.

Homophobe, sexuelle und sexistische Beschimpfungen machten fast die Hälfte der festgestellten beleidigenden Nachrichten aus, teilte der Weltverband mit. Ein Fünftel aller WM-Spielerinnen habe bei dem Turnier 2023 gezielt diskriminierende, beleidigende oder bedrohende Nachrichten erhalten.

Für die Untersuchung hatte die FIFA das SMPS-System genutzt (Social Media Protection Service), das bei der WM der Männer 2022 erstmals zum Einsatz gekommen war. Der Dienst nutzt nach FIFA-Angaben Künstliche Intelligenz (KI), um Hassnachrichten herauszufiltern, die Spieler*innen dann nicht angezeigt werden.

«In den sozialen Medien darf es keinen Platz für diejenigen geben, die jemanden beleidigen oder bedrohen, sei es bei FIFA-Turnieren oder anderswo», sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino.

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