in

Für «Seepferdchen-Papas»: Trans Mann teilt Geburtsfotos

Yuval Topper-Erez wird zum dritten Mal Vater und zeigt die Bilder dem Internet

Yuval Topper-Erez
Yuval Topper-Erez bei der Geburt seines dritten Kindes. (Bild: Facebook)

Ein Jahr nach der Geburt seines dritten Kindes entschied sich Yuval Topper-Erez, die dabei entstandenen Fotos auf Social Media zu posten. Dort polarisieren die Bilder, die anderen trans Menschen Mut machen sollen.

Ein Jahr dauerte es, bis sich Yuval Topper-Erez dazu entschieden hatte, die Geburtsfotos mit der Welt zu teilen. Sie zeigen, wie der trans Mann am 8. Mai 2019 zum dritten Mal Vater wird. Damit endete eine «physisch und psychisch schwierige Schwangerschaft», wie er auf Social Media schreibt.

Inspiration für trans Menschen
Zunächst wollte Yuval die Fotos nur als Andenken für die Familie. Dann teilte er sie mit Freunden und nun sei er bereit, die Fotos ins Netz zu stellen. «Die Bilder stehen für zwei Dinge, die mir sehr am Herzen liegen: die Normalisierung der Hausgeburt und die Normalisierung von gebärenden trans und nicht-binären Personen», erklärt er in seinem Instagram- und Facebook-Post.

«Ich weiss, wie bedeutend solche Bilder für mich gewesen wären vor meiner ersten Geburt», so Yuval Topper-Erez weiter. Er hoffe, dass die Bilder andere Geburtshelfer*innen und zukünftige «Seepferdchen-Papas» inspirieren.


https://www.instagram.com/p/CAWDJwcJw8d/

Das Mädchen mit dem Namen Tig kam im Norden Englands am Morgen früh um fünf vor sechs zur Welt und wog über 3,7 Kilogramm. Yuval und dessen Mann Matan luden auch ihre beiden anderen Kinder ein, bei der Geburt dabei zu sein. Doch die schliefen lieber noch ein bisschen und begrüssten das neugeborene Baby etwas später.

Fotos polarisieren
Über 216’000 Personen und Organisationen teilten den Post auf Facebook. Wie erwartet polarisieren die Fotos der Geburt. Einige rührten die Bilder zu Tränen, andere User*innen waren dankbar und gratulierten Yuval für dessen Entscheidung.


Papst hilft trans Sexarbeiterinnen in Not

«Es ist so schön und auch so wichtig, dass es diese Bilder gibt», schreibt Blogger Linus Giese auf Twitter. Dies sehen auch diverse LGBTIQ-Organisationen so und bedanken sich bei Yuval für seinen Mut. Bei den häufig gelikten Kommentaren handelt es sich mehrheitlich um positive Reaktionen.

Andere äusserten sich transphob oder zumindest weniger begeistert. «Naja, es sind immer noch Frauen, die Kinder bekommen können. Zwar ist er eine Frau auf Hormonen mit Bart und so – auch das gibt’s. Aber im Internet gezeigt werden muss das ja deswegen wirklich nicht.» Einige können nicht nachvollziehen, dass ein derart intimer Moment mit der ganzen Welt geteilt wird. «Von mir aus darf jede*r sein was er/sie will, aber hier scheint ein Aufmerksamkeitsdefizit vorzuliegen», urteilt eine Userin.

«Asexuelle und trans Menschen fühlen sich deutlich einsamer»

Probleme mit israelischen Behörden
Das erste Baby von Yuval und Matan kam 2011 zur Welt. Das Paar aus Israel erzählte den Medien 2013 von diesem schwierigen Prozess. Die israelischen Behörden weigerten sich damals, beide Männer als Elternteile für das Kind anzuerkennen.

Nach 18 Monaten Kampf einigte man sich schliesslich, wie der Spiegel berichtete. Yuval änderte sein Geschlecht für die Geburt auf weiblich und liess sich als Mutter eintragen. Anschliessend änderte er das Geschlecht wieder auf männlich um.

In Ungarn wäre dies künftig nicht mehr möglich. Am Dienstagnachmittag hat das Parlament dort nämlich das Sammelgesetz verabschiedet, das unter anderem legale Geschlechtsanpassungen verbietet (MANNSCHAFT berichtete). Damit verlieren trans und inter Menschen nun jegliche rechtliche Anerkennung in dem Land. Das Gesetz schreibt vor, dass ein «Geschlecht bei der Geburt» im ungarischen Standesamt eingetragen werden muss – mit diesem Gesetz kann das Geschlecht einer Person Zeit ihres Lebens nicht mehr geändert werden.


Aserbaidschan

«Schade, dass Hitler damals nicht alle Schwulen ausgerottet hat»

Als wir tanzten

«Wir hatten sogar Bodyguards am Set»