Regenbogenfahnen angezündet – Sieben Tatverdächtige identifiziert
Die Teenager wurden jetzt in Freiburg wegen «Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung» angezeigt
Im Mai dieses Jahres wurde die Kantonspolizei in Fribourg/Freiburg mit einer Untersuchung wegen des Diebstahls und der Zerstörung von Regenbogenflaggen in der Stadt beauftragt. Die durchgeführten Ermittlungen führten nun zur Identifizierung mehrerer mutmasslicher Täter.
Wie die Kantonspolizei mitteilt, hat sie sieben Teenager identifiziert, die im Mai die Regenbogenfahnen entwendet und angezündet haben sollen, die anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) gehisst worden waren.
In der Pressemitteilung der Polizei heisst: «Am 17. Mai hisste die Stadt Freiburg im Rahmen des IDAHOBIT Regenbogenflaggen mit dem Ziel, die Integration unter Berücksichtigung der Vielfalt der Menschen zu fördern. In den folgenden Tagen stahl eine unbekannte Täterschaft im Bereich des Georges-Python-Platzes vier Fahnen und verbrannten einige davon, während sie sich in den sozialen Netzwerken zu ihrer Tat bekannten.»
Wir erinnern uns: Auf dem Telegram-Kanal einer französischen Neonazi-Gruppe hatten drei vermummte Männer kurz nach der Tat ein Foto von sich und zwei Regenbogenfahnen gepostet mit der Bildunterschrift: «17.05.23 Fribourg. Good night gay pride!»
Auf einem weiteren Foto wurde eine brennende Pride-Fahne gezeigt. Auch auf X (vormals Twitter) veröffentlichte ein bekannter Rechtsextremer ein entsprechendes Foto.
Von Seiten der Polizei heisst es nun: «Die zahlreichen Ermittlungen, die bis heute unter der Leitung der Staatsanwaltschaft und des Jugendgerichts durchgeführt wurden, haben es ermöglicht, die mutmasslichen Täter zu identifizieren; sieben junge Männer, vier Volljährige im Alter von 18 Jahren und drei Minderjährige im Alter von 17 Jahren, die im Kanton Freiburg wohnhaft sind.»
Weiter heisst es, die Verdächtigen seien auf einer Polizeidienststelle verhört worden und hätten ihre Beteiligung «in unterschiedlichem Ausmass» zugegeben.
Sie sprachen vom «Einfluss eines Gruppeneffekts» und davon, in einem «momentanen Rauschzustand» gehandelt zu haben. Die Verdächtigen seien jetzt bei der Staatsanwaltschaft und dem Jugendgericht wegen Diebstahls, Diskriminierung und Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung oder Sachbeschädigung angezeigt worden.
2019 griff ein Mann den IDAHOBIT-Stand in Zürich an, später konnte ein 19-Jähriger von der Stadtpolizei als mutmasslicher Täter ausfindig gemacht werden (MANNSCHAFT berichtete).
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