«Felix» – Wenn die grosse Liebe mit einer Lüge endet
Der neue Roman von Holger Brüns
Roland Müller-Flashar aus der Berliner Buchhandlung Eisenherz hat das neue Buch von Hoger Brüns für uns gelesen: «Felix».
Der erste Satz Losgefahren ohne Plan.
Das Genre Ein literarisches Porträt vom Aufbruch der aktiven linksalternativen Jugend in den Achtzigerjahren, diesmal aber nicht aus einer der bekannten Metropolen wie Hamburg, München oder Berlin, sondern aus der Studentenstadt Göttingen.
Die Handlung Tom und Felix kennen sich aus politischen Bezügen in Göttingen. Anti-AKW, Jugenzentrumsbewegung, Wohngemeinschaften, Demoorganistationen; Hausbesetzungen und das Aufkommen der Aidskrise. Zweierbeziehungen stehen ja eigentlich im Widerspruch zum Kollektiv. Felix ist eigentlich mit Katja zusammen, aber Tom, der im städtischen Krankenhaus seinen Zivildienst absolviert, trifft dort immer wieder auf Felix, seines Zeichens Medizinstudent, und die Liebe nimmt ihren Lauf. Was aber als grosse Liebe mit hehren Idealen beginnt, endet mit einer Lüge.
Das Urteil Holger Brüns schafft es hier ganz wunderbar, die linksalternative Szene der Achtzigerjahre auferstehen zu lassen, und beschreibt, wie das Liebespaar Tom und Felix vom Zeitgeist und den damaligen Ideologien beeinflusst werden. (Das Kollektiv hat natürlich unbedingt Vorrang vor der individuellen Zweierbeziehung, und diese bürgerliche Eifersucht hat in der damaligen modernen Beziehung auch nichts zu suchen).
Allen Protagonisten ist klar, wie sehr sich das «Politische» in das «Private» mischt, welch grosse Rolle die sozialen Einflüsse auf die Individuen spielt und damit wird ein Bogen in die Gegenwart gespannt, denn auch heute prägen die äusseren Einflüsse unsere Art und Weise zu lieben.
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