EU verurteilt Todesstrafe gegen lesbische Aktivistinnen im Iran
Man werde die Behörden auffordern, den Menschen die volle Bandbreite an Grundrechten zu garantieren
Die Europäische Union hat die Todesstrafe gegen zwei lesbische Aktivistinnen im Iran verurteilt.
«Die EU lehnt die Todesstrafe grundsätzlich ab, und zwar zu jeder Zeit und unter allen Umständen, und strebt ihre weltweite Abschaffung an», teilte ein Sprecher des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell am Dienstag mit.
Die EU wende sich entschieden gegen jede Form der Kriminalisierung der sexuellen Ausrichtung und der Geschlechtsidentität. Man werde die iranischen Behörden nachdrücklich dazu auffordern, «ihren Bürgern unabhängig von ihrer Religion, Weltanschauung, sexuellen Orientierung oder einem anderen Status die volle Bandbreite an Grundrechten zu garantieren».
Die beiden Angeklagten, Zahra Sedighi Hamedani (31) und Ilham Choodbar (24), befanden sich zuletzt in einem Frauengefängnis. Aktivist*innen zufolge wird ihnen vorgeworfen, Homosexualität «befördert» zu haben (MANNSCHAFT berichtete).
Der Iran hatte das Urteil vergangene Woche anders dargestellt. Nach offiziellen Angaben wurden beide Personen von einem Revolutionsgericht in der nordwestlichen Stadt Urmia wegen «Korruption auf Erden» zum Tode verurteilt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Sie hätten als Teil einer Gruppe landesweit junge Mädchen zur Prostitution verschleppt und damit ein unmoralisches Verbrechen begangen.
Der Iran machte keine Angaben zu möglichen politischen Aktivitäten oder der sexuellen Orientierung der Verurteilten. Homosexualität ist im Iran verboten und wird hart bestraft.
Im Juni gab es bereits eine Hinrichtungswelle im Iran, offenbar wurde ein schwuler Mann getötet (MANNSCHAFT berichtete). Ein schwuler Iraner berichtete im vergangenen Jahr, dass er seine Vergewaltigung nicht anzeigen konnte: Das verhinderten die islamischen Gesetze seines Landes (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Berlin
Homofeindliches Mobbing am Campus Rütli? Staatsanwaltschaft ermittelt
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln bekommt nachts anonyme Anrufe und wird beleidigt. Stecken Schüler dahinter? Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Österreich
Ex-Rotlicht-Boss Walter P. will als trans Frau ins Frauengefängnis
In Österreich änderte ein Ex-Rotlicht-Boss sein Geschlecht als weiblich, um in ein Frauengefängnis zu kommen. Die Geschichte sorgt für heftige Debatten.
Von Christian Höller
News
TIN
Justiz
Sport
Seattle plant «Pride Match» zur Fussball-WM 2026
Während die Fussball-WM 2026 in mehreren queerfreundlichen US-Städten gastiert, verbindet Seattle Sport und Pride-Feier zu einem sichtbaren Zeichen für die LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
International
Radio & Podcast
Warum Anne Will jetzt lieber Podcasterin ist
Sie war eine feste Grösse im deutschen Fernsehen, doch inzwischen hat sie das Genre gewechselt. Die lesbische Ex-Talkmasterin Anne Will hat heute ihren eigenen Podcast - und fühlt sich damit sehr wohl.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Lesbisch
Politik
Podcast & Radio