EU-Parlament bei Klage gegen Ungarns Anti-LGBTIQ-Gesetz dabei
Auch Österreich hat sich angeschlossen
Im Februar begann das gerichtliche Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen Ungarn wegen dessen queerfeindlicher «Propaganda»-Gesetzen. Die Front gegen Orbán wird nun stärker.
An diesem Dienstag hat der Rechtsausschuss (JURI) für das Europäische Parlament gestimmt: Die Annahme erfolgte mit überwältigender Mehrheit von 18 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen.
Auch Österreich hat sich dazu entschlossen, im Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn wegen des umstrittenen LGBTIQ-Gesetzes an der Seite der Europäischen Kommission Streithilfe zu leisten. «Die Europäische Union fusst auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten, die es mit allen Mitteln zu schützen gilt. Das Vertragsverletzungsverfahren ist ein notwendiger Schritt, um Grundrechte lückenlos durchzusetzen», so Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) gegenüber Die Presse
Zuvor hatten bereits Länder wie Belgien, Luxemburg, die Niederlande und Portugal ihre Zusage erklärt, die Klage mitzutragen.
Im Juni 2021 verabschiedete das ungarische Parlament ein aus Russland übernommenes «Anti-LGBTIQ-Propaganda-Gesetz». Es verbietet die Darstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans und inter Menschen sowie die Berichterstattung über queere Themen in den Medien und an allen Orten, an denen sich Kinder aufhalten könnten, also fast überall (MANNSCHAFT berichtete).
Pierre Karleskind MdEP (Renew Europe), Vizepräsident der LGBTI Intergroup und Mitglied im Rechtsausschuss (JURI), erklärte am Dienstag zur Entscheidung des EU-Parlaments: «Das zeigt nicht nur die unerschütterliche Unterstützung unserer Institution für die Werte, auf denen die Europäische Union beruht. Es ist auch eine klare Botschaft an die nationalen Machthaber: Wenn Sie die Werte angreifen, dann stellt sich Ihnen das Europäische Parlament in den Weg.»
Premier Viktor Orbán hatte das Gesetz erst kürzlich wieder in eine Rede verteidigt: «Gender-Propaganda» sei nicht nur «Regenbogengeschwätz, sondern die grösste Bedrohung, die unsere Kinder verfolgt». Orbán weiter: «Wir wollen, dass unsere Kinder in Ruhe gelassen werden …. So etwas hat in Ungarn keinen Platz, und schon gar nicht in unseren Schulen.»
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
Österreich
TV-Kultstar aus den 90ern: Hermes Phettberg gestorben
Er war Exzentriker, bekennender schwuler Sadomasochist und ein intellektueller Moderator. In den 90er-Jahren wurde er mit seiner Talkshow berühmt.
Von Newsdesk/©DPA
Kultur
People
TV
Schwul