Erneute Ausfälle von Ungarn-Fans – Verband reagiert nicht
Ungarische Fans waren in der Vergangenheit wiederholt u.a. durch homophobes Verhalten aufgefallen
Der ungarische Fussballverband hat zwar das Verhalten von Fans beim WM-Qualifikationsspiel in Budapest gegen England verurteilt, ist aber mit keinem Wort auf die mutmasslichen rassistischen Beleidigungen gegen die englischen Nationalspieler Jude Bellingham und Raheem Sterling eingegangen.
In einer Verbandsmitteilung am Freitag hiess es, dass man nach den Personen, die am Donnerstagabend «Blendgranaten und Becher» auf das Spielfeld geworfen hätten, suche und sie bei der Polizei anzeigen werde.
«Mögliche Geldstrafen werden den Tätern vom Verband in einem zivilrechtlichen Verfahren auferlegt», hiess es weiter, «danach werden sie mit einer zweijährigen Sperre für die Teilnahme an Sportveranstaltungen belegt.» Die «überwiegende Mehrheit» der 60 000 Fans in der Puskas-Arena habe ihre Mannschaft sportlich angefeuert.
Der Dortmunder Bellingham und Sterling sollen nach übereinstimmenden englischen Medienberichten beim 4:0-Sieg rassistisch beleidigt worden sein. Einige Zuschauer sollen während der Partie Affenlaute in Richtung der beiden Profis gemacht haben.
Der Weltverband FIFA verurteilte Rassismus und kündigte «angemessene Massnahmen» an, sobald der Spielbericht vorliege. Der britische Premierminister Boris Johnson und der englische Verband FA verlangten Ermittlungen durch die FIFA.
Ungarische Fans waren in der Vergangenheit wiederholt durch rassistisches und homophobes Verhalten aufgefallen (MANNSCHAFT berichtete). Deswegen war Ungarn bei den EM-Spielen im Sommer dazu verurteilt worden, seine nächsten zwei UEFA-Heimpflichtspiele ohne Zuschauer*innen auszutragen. Damals waren unter anderem französische Spieler rassistisch beschimpft worden. Die Partie in der WM-Qualifikation gehört jedoch zu einem FIFA-Wettbewerb, weshalb Fans zugelassen waren.
Derweil hat die Akzeptanz von LGBTIQ in Ungarn einen historischen Höhepunkt erreicht. So glauben 83% der Menschen nicht, dass jemand homosexuell werden könnte, wenn er oder sie in der Schule mit dem Thema konfrontiert wird (MANNSCHAFT berichtete).
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